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Projektbeschreibung

 
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der diplomatischen Karriere des aus Padua stemmenden gelehrte Juristen Giovan Francesco Capodilista, der zur Zeit des Basler Konzils für wechselnde Auftraggeber, darunter die Republik Venedig, Papst Eugen IV. und Kaiser Sigismund politische Missionen übernahm.
 
Zum Symbol der Ambitionen und des Selbstverständnis Capodilistas ist der von ihm in den Jahren nach 1434 verfasste, reich illuminierte Codex Capodilista geworden, der heute in der Biblioteca Civica in Padua unter der Signatur B.P. 954 verwahrt wird.
 
Erschlossen werden im Verlauf des Projekts die persönlichen Netzwerke Capodilistas, die im Rahmen der von Wolfgang Reinhard aufgeworfenen Theorie der Sozialen Verflechtung erfasst und ausgewertet werden. Das Ziel der Arbeit besteht so neben der erstmaligen Aufarbeitung der tatsächlichen Tätigkeit Capodilistas in der Erschließung seiner Netzwerke, die eine Erklärungsmöglichkeit für seine bemerkenswerte diplomatische Karriere bieten. Zudem wird der Ansatz Reinhards in seiner Anwendbarkeit auf mediävistische Fragestellungen und mittelalterliche Überlieferungssituationen überprüft.