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Dr. Konstantin Moritz Langmaier

Foto Dr. Konstantin Moritz Langmaier


Wissenschaftlicher Mitarbeiter
im DFG Projekt

 

Tel. 0049 (0761) 203-3446
KG IV, Raum 4432

ORCID-ID: 0009-0003-2060-7360




Forschungsinteressen
das Haus Österreich (Schwerpunkt: Kaiser Friedrich III. u. Maximilian I.)
die Identitäts-, die Adels-, die Stände­geschichte
die bayerische und die eidgenössisch-schwäbische Landesgeschichte
die Edition deutschsprachiger Quellen des Spätmittelalters
die deutsche Reichsgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
die Rechts- und Agrargeschichte
Krieg im Mittelalter und der Frühen Neuzeit
die Mentalitätsgeschichte des gemainen Mannes
die Stadt- und Residenzenforschung
die Humanismusforschung (Schwerpunkt: Frühhumanismus)
Universitätsgeschichte
Digital Humanities
Historische Grundwissenschaften
DFG Projekt: Gelehrtes Wissen

Gelehrtes Wissen – Benutzungshorizonte und gesellschaftliche Reichweiten

Gefördert durch DFG Projektnummer 517340986

In der Forschung wird noch immer unterschiedlich bewertet, welche Funktionen landesherrliche oder städtische Universitäten im Spätmittelalter für ihre Stifter, deren Herrschaft und ganz allgemein für die sie umgebende Lebenswelt hatten. Neue Erkenntnisse versprechen Ansätze, die nach der gesellschaftlichen Bedeutung und den Reichweiten von gelehrtem Wissen fragen. Die Neuausrichtung des Repertorium Academicum Germanicum zielt auf die Dokumentation der gesellschaftlichen Ausstrahlung des an den Universitäten geschaffenen Wissens, indem es versucht, Personen und Texte zu verknüpfen. Allerdings werden so eher allgemein Wege des Wissens durch die geographische Visualisierung der Karriere- und Wirkungs­orte der Universitätsgelehrten analysiert; die Frage nach seiner praktischen Anwendung lässt sich damit nicht lösen.

Bildrechte: Klaus Graf, 11 May 2013 BY-NC-ND
URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Matz_Bibliothek_2013_008.JPG
Abbildung: Biblia sacra; eigenhändiger Eintrag von Nikolaus Matz, Nikolaus-Matz-Bibliothek, HS D 682, fol. 4r.
Biblia sacra; eigenhändiger Eintrag von Nikolaus Matz
Nikolaus-Matz-Bibliothek, HS D 682, fol. 4r.
Bildrechte: Klaus Graf, 2013 BY-NC-ND

Das Vorhaben richtet einen neuen Fokus auf die Nutzung des von Universitäts­lehrern generierten Wissens in außer­universitären Wissens­räumen:
Ausgehend von dem Theologen Nicolaus Matz (gest. 1513) und seiner 1499 gestifteten Bibliothek werden die immer noch am ursprünglichen Ort befindlichen Handschriften und Drucke aus der Perspektive der Zubereitung für den praktischen Gebrauch untersucht. Matz kann als Vertreter einer scientia non lucrativa und Repräsentant jener größeren Gruppe von Gelehrten der „mittleren“ Reihe gelten, die zwar nicht mit eigenen Werken, aber doch mit ihrem universitär produzierten Wissen in ihren Büchern und durch ihre Bücher stärker als bislang angenommen in die allgemeine Lebens­welt hineinwirkte. Dieser Typus stand bislang kaum im Blickfeld. Da nur wenige Privatbibliotheken des Spätmittelalters so gut wie die von Matz in Michelstadt überliefert und erhalten sind, bietet sich hier ein besonders vielversprechendes Fallbeispiel an, um die Reichweite des in seiner Bücher­sammlung Überlieferten in der spätmittelalterlichen Lebenswelt mit einem innovativen Zugang zu verorten. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur aktuellen Erforschung mittel­alterlicher Bildungs­kulturen und verbindet universitäts- und sozial­geschichtliche mit dezidiert bibliotheks- und buch­geschichtlichen Frage­stellungen.

Akademischer Werdegang
2024

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Professur Mittelalterliche Geschichte II (DFG Projekt 517340986)

2018  

Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung z. Förderung d. Hist. Kommission b.d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften; Arbeiten zum Reichstags­aktenband 18/1, Ältere Reihe

2013

Promotionsprüfung

2009

Graduiertenförderung nach dem Bayerischen Elite­förderungsgesetz

2008

Wissenschaftliche Hilfskraft an der LMU München (im DFG-Sonder­forschungsbereich 573, "Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit“, Teilprojekt C 11 „Autorität und politische Kontingenz an der Kurie des 15. Jahrhunderts“)

2008 

Promotionsstudium in Mittelalterlicher Geschichte an der LMU Titel der Promotion: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463), Ein Fürst im Spannungs­feld von Dynastie, Regionen und Reich

2008

Magister Artium in Mittelalterlicher Geschichte

2007

Praktika bei den Monumenta Germaniae Historica

2005

Praktikum an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Arbeit an Bernhard Bischoffs drittem Band des Katalogs der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts

2003

Wintersemester; Studium an der LMU München (Mittelalterliche Geschichte, Bayerische Geschichte, Lateinische Philologie des Mittelalters)

Publikationen

Monographien

Konstantin M. LANGMAIER, Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463), Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (=Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 38), Köln–Weimar–Wien 2015.

Aufsätze

Konstantin M. LANGMAIER, Dem Land Ere und Nucz, Frid und Gemach: Das Land als Ehr-, Nutz- und Friedensgemeinschaft, Ein Beitrag zur Diskussion um den Gemeinen Nutzen, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 103 (2016), 178–200.

DERS., Der Sermo de rixis des Nikolaus Petschacher (gest. um 1445), Ein historisches Zeitzeugnis aus dem Umfeld König Albrechts II., in: Deutsches Archiv 72/2 (2016), 593–605.

DERS., Felix Hemmerli und der Dialog über den Adel und den Bauern (De nobilitate et rusticitate dialogus): Seine Bedeutung für die Erforschung der Mentalität des Adels im 15. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 166 (2017), 21–76.

DERS., Hass als historisches Phänomen: Gräueltaten und Kirchen­schändungen im Alten Zürichkrieg am Beispiel einer Luzerner Quelle, in: Deutsches Archiv 73/2 (2017), 639–686.

DERS., Wo finde ich mein Recht? Ulrich Erhart gegen Kloster, Herzog und Reichsstadt: der „arme Mann“ in den Mühlen der Justiz, Ein bayerischer Beitrag zur westfälischen Femegerichts­barkeit im 15. Jahrhundert, in: Westfälische Zeitschrift 170 (2020), 37–68.

DERS., Das Zeugenprotokoll über die schwyzfreundliche Haltung der Fraumünster­äbtissin Anna von Hewen (ca. 1408–1484) während des Alten Zürichkriegs, „Stünden Zürich und Schwyz nebeneinander, ich spränge eher zu Schwyz als zu Zürich!“, in: Zürcher Taschenbuch, N.F., 141 (2021), 11–38.

DERS., Eine Stadt organisiert eine Reichsversammlung. Die Vorbereitungen auf den großen Christentag in Regensburg und die Einzüge von Kardinallegat und Kaiser in die Reichsstadt (1471): Ein Beitrag zur spätmittelalterlichen Kulturgeschichte, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 161 (2021), 33–80.

DERS., Kaiser Friedrich III. (1415–1493): des Reiches Erzschlafmütze?, Der „schlafende Kaiser“ als Klischee, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark 112 (2021), 129–188.

DERS., Quellen zur Geschichte der Feme im Herzogtum Bayern, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 113 (2021), 109–170.

DERS., Terror in der Stadt? Innere Kriegs­führung und Propaganda im Spätmittelalter. Psychologische Voraussetzungen, interne Konflikte und die Ausschaltung inner­städtischer Opposition während des Alten Zürichkrieges, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 169 (2021), 67–140.

DERS., Eine Pfarreimatrikel aus der Zeit Ludwigs des Reichen, Anmerkungen zur Landes­defension, zur Geschichte der Absenzgelder und zur Steuerpraxis im Herzogtum Bayern-Landshut, in: Zeitschrift für bayerische Landes­geschichte 85/2 (2022), 289–359.

DERS., An omnes homines Cesares tibi videntur? Adelskritik vs. Tugendkritik: Der Virtus-Streit zur Mitte des 15. Jahrhunderts, Ein Vergleich des Eliten­verständnisses in Italien und Ober­deutschland [in Vorbereitung; ca. 100 Seiten].

DERS., Die Heiligen verklagen die Eidgenossen im Himmel: Der processus iudiciarius des Felix Hemmerli, Ein Beitrag zur polemischen Literatur des Spät­mittelalters [Edition; in Vorbereitung].

DERS., Das Arbeitsethos des gemeinen Mannes als ideeller Bestandteil gesellschaftlicher Reziprozität im Spät­mittelalter, Sein Verhältnis zum Geld- und Zinshandel (mit einem Ausblick auf den religiös begründeten Antijudaismus im Spätmittelalter) [in Vorbereitung].

DERS., „Man bedarf ihrer nicht mehr“, Die Vertreibung und Ausweisung von Lombarden und Juden im Vergleich [in Vorbereitung].

DERS., Brisante Informationen, (De-)Chiffrierte Mailänder Gesandten­berichte aus dem Spät­mittelalter, Österreich betreffend [Arbeitstitel; in Vorbereitung].


Rezensionen

Eberhard Holtz (ed.): Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der Tschechischen Republik, bearb. von Eberhard Holtz (=Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493), nach Archiven und Bibliotheken geordnet, Heft 26), Wien–Köln–Weimar 2012, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 4 [15.04.2016]

Niklas Konzen: Aller Welt Feind, Fehdenetzwerke um Hans von Rechberg (†1464) im Kontext der südwestdeutschen Territorienbildung (=Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Forschungen, Bd. 194), Stuttgart 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 7/8 [15.07.2015]

Nils Bock: Die Herolde im römisch-deutschen Reich, Studie zur adligen Kommunikation im späten Mittelalter (=Mittelalter-Forschungen, Bd. 49), Stuttgart 2015, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 10 [15.10.2016]

Christof Paulus: Machtfelder, Die Politik Albrechts IV. von Bayern (1447/1465–1508) zwischen Territorium, Dynastie und Reich (=Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 39), Köln–Weimar–Wien 2015, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 3 [15.03.2016]

Jörg Peltzer (ed.): Rank and Order, The Formation of Aristocratic Elites in Western and Central Europe, 500–1500, Stuttgart 2015, in: sehepunkte 17 (2017), Nr. 5 [15.05.2017]

Eberhard Holtz (ed.): Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der deutschen Bundesländer Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der skandinavischen Länder, Wien 2016, in: sehepunkte 17 (2017), Nr. 1 [15.01.2017]

Colette Halter-Pernet: Felix Hemmerli, Zürichs streitbarer Gelehrter im Spätmittelalter, Mit Übersetzungen aus dem Lateinischen von Helena Müller und Erika Egner Eid, Zürich 2017, in: MIÖG 126 (2018), 193–195.

Christian Heinemeyer: Zwischen Reich und Region im Spätmittelalter, Governance und politische Netzwerke um Kaiser Friedrich III. und Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg, Berlin 2016, in: sehepunkte 18 (2018), Nr. 2 [15.02.2018]

Otfried Krafft: Landgraf Ludwig I. von Hessen (1402–1458) – Politik und historiographische Rezeption. XIV / 880 Seiten, 18 farb. Abb./Karten, 5 Tafeln, 3 Tabellen, Register, Marburg 2018 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Bd. 88). ISBN 978-3-942225-42-7; geb.; in: MIÖG 128/1 (2019), 194–196.

Erwin Frauenknecht u. Peter Rückert (ed.): Mechthild (1419–1482) im Spiegel der Zeit, Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Kohlhammer, Stuttgart 2019, 247 S., ISBN 978-3-17-036526-1, in: MIÖG 128/1 (2019), 196–197.

Bernd Schneidmüller (ed.): König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter, Darmstadt: wbg Academic 2019. 528 S., Abb., geb. mit SU, EUR 79,95 ISBN 978-3-534-27125-2, in: ZGORh 167 (2019), 465–468.

Veronika Proske: Der Romzug Kaiser Sigismunds (1431–1433), Politische Kommunikation, Herrschaftsrepräsentation und -rezeption (=Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 44), Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2019, VIII, 447 S. mit 33 farb. Abb., geb., ISBN 978-3-412-50032-0, in: ZGORh 167 (2019), 470–474.





Letzte Aktualisierung: 13.03.2024