Lehrveranstaltungen im SoSe 2016
Vorlesungen
Deutsche Geschichte im Spätmittelalter (Überblicksvorlesung)
Dozierende
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Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit
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Donnerstag 10:00-12:00 Uhr c.t. |
Raum
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HS 1199 |
Veranstaltungsnummer
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06LE11V-201610 |
Kommentar
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Die Vorlesung behandelt zentrale Entwicklungslinien und entscheidende Wendepunkte in der Verfassungsentwicklung des Römisch-deutschen Reiches in seinen europäischen Bezügen. Der zeitliche Horizont reicht vom Ende der Stauferherrschaft und den zukunftweisenden Entwicklungen auf der Ebene der Territorien und Städte seit dem sog. Interregnum, über die Verfassungsexperimente des 14. Jahrhunderts, die konziliare Bewegung und die Versuche zur Reichs- und Kirchenreform im 15. Jahrhundert bis hin zu Maximilian I. |
Hauptseminare
Rechtsfindung und Konfliktlösung am deutschen Königshof im 13. und 14. Jahrhundert
Dozierende | Dr. Steffen Krieb |
Uhrzeit | Donnerstag 08:00-10:00 Uhr c.t. |
Raum | HS 4429 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-201659 |
Kommentar | Königliche Hoftage dienten als politische Versammlungen sowohl der herrscherlichen Repräsentation als auch der politischen Willensbildung und der Entscheidung von Rechtsfragen. In der älteren Forschung wurden die gemeinschaftlich vom König und Fürsten gefundenen Entscheidungen als „Fürstenurteile“ oder „Reichsweistümer“ und somit als Teile eines Reichsrechts aufgefasst, das es mangels offizieller Rechtssammlungen zu rekonstruieren galt. Am Beispiel der Reichsweistümer, die explizit eine über den Einzelfall hinausgehende Geltung beanspruchten, konnte jedoch gezeigt werden, dass deren normative Geltung zwar behauptet, ihre tatsächliche Wirkung jedoch nicht nachgewiesen werden kann. Im Seminar sollen diese durch Regesten und Editionen gut erschlossenen Texte mit Hilfe neuerer Forschungsansätze aus dem engeren rechtsgeschichtlichen Kontext gelöst und in den größeren Zusammenhang der Fragen nach der Herstellung politischer Ordnung, den Formen der Interaktion der politisch Handelnden und der Organisation von Verfahren der Entscheidungsfindung und Konsensherstellung gerückt werden. Dabei sollen zunächst die konkrete Entstehungssituation der „Fürstenurteile“ und „Reichsweistümer“ herausgearbeitet und die involvierten Akteure identifiziert werden, um anschließend mit Hilfe überlieferungsgeschichtlicher Untersuchungen ihre mögliche Nutzung zu erforschen. Von den Teilnehmern wird daher die Bereitschaft zur intensiven Quellenarbeit vornehmlich an Urkunden erwartet. |
Literatur | Jürgen Dendorfer: Autorität auf Gegenseitigkeit - Fürstliche Partizipation im Reich des 13. Jahrhunderts, in: Autorität und Akzeptanz. Das Reich im Europa des 13. Jahrhunderts, hg. v. Hubertus Seibert, Ostfildern 2013, S. 27–42. Otto Franklin. Sententiae curiae regis. Rechtssprüche des Reichshofes im Mittelalter, Hannover 1870. Bernd Schneidmüller: Konsensuale Herrschaft. Ein Essay über Formen und Konzepte politischer Ordnung im Mittelalter, in: Reich, Regionen und Europas in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw, hg. v. Paul-Joachim Heinig, Sigrid Jahns, Hans-Joachim Schmidt, Rainer Christoph Schwinges und Sabine Wefers (Historische Forschungen 67), Berlin 2000, S. 53–87- Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts bis 1451, hg. v. Bernhard Diestelkamp, Bd. 1-5, Köln 1986-1992. |
Humanismus und päpstlicher Hof im Rom der Renaissance
Dozierende | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Dienstag 09:00-12:00 Uhr | Beginn erst in der 2. Semesterwoche! |
Raum | HS 4429 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-201666 |
Kommentar | Spätestens seit der „Konstantinischen Wende“ sah sich die christliche Kirche dauerhaft im Spannungsfeld zwischen dem Gebot der evangelischen Armut und dem Anliegen, ein Stück der Herrlichkeit der „Ecclesia triumphans“ sichtbar werden zu lassen. In besonderer Weise galt das für das Papsttum im 15. Jahrhundert, das sich in Konkurrenz mit den weltlichen Mächten herausgefordert sah, die eigene Souveränität auch durch eine angemessene Hofhaltung zu demonstrieren. Am römischen Papsthof der Renaissance traf dieses Bedürfnis auf die Kategorie der humanistischen „Liberalitas“ und das Streben zahlreicher Kurienpersönlichkeiten, ihren Status durch eine opulente, ihrer oft adligen Herkunft entsprechende Selbstinszenierung zu manifestieren. In diesem Ambiente entwickelten sich Lebensstile zwischen weltlichem Luxus und gelehrter Bescheidenheit, die natürlich vor dem Hintergrund der besonderen kirchlichen Absage an die Schätze dieser Welt stets umstritten und legitimationsbedürftig blieben. |
Literatur | D'Amico, John F.: Renaissance humanism in papal Rome. Humanists and churchmen on the eve of the reformation. Baltimore u. London 1983. Ertl, Thomas (Hg.), Pompa sacra. Lusso e cultura materiale alla corte papale 53 nel basso medioevo (1420-1527). Rom 2010. Dendorfer, Jürgen / Lützelschwab, Ralf (Hgg.): Geschichte des Kardinalats im Mittelalter. Stuttgart 2011. |
Proseminare
Mensch und Tier im Mittelalter
Dozierende | Dr. Steffen Krieb |
Uhrzeit | Dienstag 14:00-16:00 Uhr c.t. |
Raum | Hs 1224 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-201618 |
Kommentar | Tiere waren in der Lebens- und Vorstellungswelt der Menschen im mittelalterlichen Europa in deutlich höherem Maße gegenwärtig als in unserer Gegenwart, in der nur noch wenige Arten als Freunde und Gefährten in unmittelbarer Nähe des Menschen leben. In den Jahrhunderten des Mittelalters bestimmte das Verhältnis zu den Tieren hingegen weite Bereiche des Lebens. Im Alltag der weitgehend agrarisch geprägten Welt dienten sie den Bauern sowohl als Helfer in der landwirtschaftlichen Arbeit als auch als Nahrungslieferanten in Form von Milch und Fleisch, als Quelle von Rohstoffen wie Wolle, Pelzen, Häuten und Knochen, die handwerklich zu vielfältigen Produkten des täglichen Lebens weiterverarbeitet wurden. Der Adel stand bei zwei seiner vornehmsten Beschäftigungen – dem Krieg und der Jagd – in engem Kontakt zu Tieren, die als Helfer und als Beute fungierten. Noch auffälliger als im Alltag ist die Präsenz von Tieren in der Vorstellungswelt, in der sie eine vor allem symbolische Ausdeutung erfuhren, die grundlegend von den Lehren des Christentums bestimmt und geformt wurde. Das Verhältnis des Menschen zur Fauna bietet somit einen ausgezeichneten Zugang zur mittelalterlichen Geschichte, da es sich unter einer Vielfalt von Gesichtspunkten – von der Geschichte des Alltags, der Mentalitäten und des Rechts bis hin zur Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte – betrachten lässt. Die Multiperspektivität schützt vor der Gefahr, das einem historisch-anthropologischen Ansatz verpflichtete Thema auf dessen gleichsam exotische Dimension zu verengen, da somit grundlegende Strukturen und Probleme der Geschichte des Mittelalters erörtert werden können. Zugleich ermöglicht die Vielzahl der Herangehensweisen die Einübung des Umgangs mit einer großen Bandbreite der mittelalterlichen Überlieferung und die Vermittlung von Kenntnissen der wichtigsten für die Erschließung und Deutung von Quellen benötigten Hilfswissenschaften. |
Literatur | Peter Dinzelbacher: Mittelalter, in: Mensch und Tier in der Geschichte Europas, hg. v. Peter Dinzelbacher, Stuttgart 2000, S. 181-292. Erica Fudge: A Left-Handed Blow. Writing the History of Animals, in: Representing Animals, hg. v. Nigel Rothfels. Bloomington 2002, S. 3-18. Brigitte Resl (Hg): A cultural history of animals in the medieval age (A cultural history of animals, 2), Oxford [u.a.] 2007 |
Schriftlichkeit im Mittelalter
Dozierende | Ina Serif |
Uhrzeit | Mittwoch 16:00-18:00 Uhr c.t. |
Raum | KG IV, Übungsraum 2 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-201622 |
Kommentar | Das Beherrschen von Schreib- und Lesefähigkeit wird für das Mittelalter meist nur einer kleinen Gruppe von Gelehrten und Geistlichen zugetraut. Dabei wird der Gebrauch von Schrift im Verlauf des Hoch- und Spätmittelalters für immer größere Kreise ein wichtiges Instrument, nichtnur im Bereich des Rechts und dessen Kodifizierung, sondern auch zur Fixierung und Aktualisierung von Informationen unterschiedlichster Art. Auch der Einzug der Volkssprachen in den Bereich des Schriftlichen trägt zu dessen Entwicklung bei. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle Schriftlichkeit in verschiedenen Bereichen der mittelalterlichen Gesellschaft zukam und in welchen Formen sie sich manifestierte. Hierbei geht es weniger um die Verwertung von schriftlichen Zeugnissen als Quellen für die Ereignisgeschichte, sondern um die Betrachtung von Schriftgebrauch als sozialer Praxis. Welche Textsorten wurden von wem geschrieben, welche neuen Formen entstanden, welche Inhalte wurden transportiert? Wie, wo und für wen wurden die jeweiligen Texte verfasst? Entstehungs- und Gebrauchsumstände, Materialität, Funktionen und Dysfunktionalität von Geschriebenem und auch das Verhältnis von Schriftlichkeit und Mündlichkeit sollen bis zum Aufkommen des Buchdrucks in den Blick genommen werden.Hierbei wird auch der Umgang mit mittelalterlichen Quellen und mit den im Tutorat vermittelten Hilfswissenschaften eingeübt. |
Literatur | Pohl, Walter und Paul Herold (Hrsg.): Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, Wien 2002. Wenzel, Horst, Wilfried Seipel und Gotthart Wunberg (Hrsg.): Die Verschriftlichung der Welt. Bild, Text und Zahl in der Kultur desMittelalters und der Frühen Neuzeit(Schriften des Kunsthistorischen Museums Bd. 5), Wien 2000. |
Soziale Gruppen in der spätmittelalterlichen Stadt
Dozierende | Dr. Steffen Krieb |
Uhrzeit | Dienstag 10:00-12:00 Uhr c.t. |
Raum | Breisacher Tor, R 206 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-201617 |
Kommentar | Zu den auffälligsten Merkmalen der Städte im spätmittelalterlichen Europa gehört der hohe Grad gesellschaftlicher Differenzierung der Einwohnerschaft, die sich in unterschiedlichen Rechtsstellungen, stark ausgeprägter wirtschaftlicher Ungleichheit sowie der Herausbildung einer Vielzahl von sozialen Formationen und Gruppen zeigte. Nicht alle Einwohner der Städte hatten das Bürgerrecht inne, das häufig an Grundbesitz oder eine bestimmte Steuersumme gebunden war. Innerhalb der Bürgerschaft dominierten zumeist wohlhabende Eliten die städtische Politik während Handwerker und Kleinhändler nur über den Zusammenschluss in Zünften ihren Einfluss geltend machen konnten. Von der politischen Partizipation ausgeschlossen blieben hingegen die Einwohner ohne Bürgerrecht, zu denen etwa Mägde, Hausknechte und Handwerksgesellen zählten. In den Städten lebten zudem Angehörige sozialer Randgruppen sowie häufig eine jüdische Minderheit, die eine Sondergemeinde bildete. Im Seminar sollen die Möglichkeiten eines sozialgeschichtlichen Zugangs zur mittelalterlichen Geschichte am Beispiel der Herausbildung und der Funktionen sozialer Gruppen in spätmittelalterlichen Städten ausgelotet werden. Im Zentrum werden dabei Fragen nach der gesellschaftlichen Mobilität, der Interaktion der sozialen Gruppen in Konsens und Konflikt sowie nach den Funktionen der zahlreichen genossenschaftlichen Verbandsbildungen (Zünfte, Gilden, Bruderschaften, etc.) stehen. |
Literatur | Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1150-1550, 2. Auflage, Köln 2014. Felicitas Schmieder: Die mittelalterliche Stadt, 2. Auflage, Darmstadt 2009 |
Unfreiheit im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit
Dozierende | Marco Tomaszewski |
Uhrzeit | Dienstag 14:00-16:00 Uhr c.t. |
Raum | HS 1137 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-20161 |
Kommentar | Leibeigenschaft, Sklaverei oder Knechtschaft, diese Begriffe beschreiben unterschiedliche Formen der Unfreiheit im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Was ist darunter jeweils konkret zu verstehen? Wie wurde Unfreiheit begründet? Wie lassen sich Freiheit und Unfreiheit eigentlich voneinander abgrenzen? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Proseminars. Im Seminar werden zum einen grundlegende Charakteristika vormoderner gesellschaftlicher Ordnung und Mentalität vermittelt, zum anderen wird die wissenschaftliche Reflexion und Beschreibung gesellschaftlicher Phänomene eingeübt. So sollen beispielsweise unterschiedliche Kategorien zur Bestimmung von Unfreiheit erarbeitet werden, wobei stets zwischen zeitgenössischen und unseren modernen Perspektiven und Bewertungen unterschieden werden muss. Einen Schwerpunkt des Seminars bildet der Aspekt der unfreien Arbeit. Es werden verschiedene Formen unfreier Arbeitsverhältnisse zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert analysiert und verglichen. Zu nennen sind hier unter anderem Frondienste, Schuldknechtschaft sowie mediterrane und atlantische Sklaverei. |
Literatur | Herrmann-Otto, Elisabeth (Hg.): Unfreie Arbeits- und Lebensverhältnisse von der Antike bis in die Gegenwart. Eine Einführung, Hildesheim 2005. Andermann, Kurt (Hg.): Freiheit und Unfreiheit. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Facetten eines zeitlosen Problems, Epfendorf 2010. |
Übungen
Burgen, Klöster, Städte. Orte regionaler Herrschaft im Oberelsaß und Sundgau
(Übung mit Exkursion)
Dozierende | Dr. Steffen Krieb, Prof. Dr. Dieter Speck |
Uhrzeit | Montag 16:00-18:00 Uhr |
Raum | HS 1243 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11Ü-201615 |
Kommentar | Das Oberelsaß und der Sundgau waren in Mittelalter und Früher Neuzeit durch kleinräumige Herrschaftsbildungen gekennzeichnet, deren Zeugnisse in der Region noch heute sichtbar sind. Burgen, Klöster, Stiftskirchen und die im Kern in ihrer mittelalterlichen Gestalt noch erkennbaren Städte bildeten Zentren regionaler Herrschaft, die im Mittelpunkt der Übung stehen sollen. Darüber hinaus werden auch die lokalen Ausprägungen überregionaler Herrschaft – etwa der Bischöfe von Basel und Straßburg sowie des römisch-deutschen Königs – in den Blick genommen. Da das Handeln von Kaisern und Königen, Bischöfen, Klerikern und Mönchen, Adligen, Bürgern und Bauern nicht nur in den für den Historiker zentralen Schriftzeugnissen, sondern auch in der Landschaft vor Ort seinen mitunter heute noch eindrucksvollen Niederschlag gefunden hat, bietet es sich an, zur Ergänzung der üblichen Arbeit mit einschlägigen Quellentexten und der Forschungsliteratur auch die noch erhaltenen monumentalen Überreste zu besuchen. Mit der Übung ist daher eine Fahrradexkursion verbunden (7. bis 10. Juli), um auf diese Weise Geschichte auch einmal ganz konkret zu „erfahren“. |
Literatur | Buchholzer-Rémy, Laurence / Heusinger, Sabine von / Hirbodian, Sigrid (Hg.): Neue Forschungen zur elsässischen Geschichte im Mittelalter (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte , 56), Freiburg i.Br. 2012. Das Elsass. Historische Landschaft im Wandel der Zeiten, hg. v. Michael Erbe, Franz Brendle, Stuttgart 2002; Hotz, Walter: Handbuch der Kunstdenkmäler im Elsass und in Lothringen, Berlin 1976. Reclams Kunstführer Frankreich II: Das Elsaß, Stuttgart 1980. Stintzi, Paul: Der Sundgau: Landschaft-Geschichte–Kultur, Freiburg i. Br.1985. Vogler, Bernard: Geschichte des Elsass, (TB Kohlhammer) Stuttgart 2012. |
Die vormoderne Stadt
Dozierende | Marco Tomaszewski |
Uhrzeit | Mittwoch 14:00-16:00 c.t. Uhr |
Raum | Bismarckalle 22 R1 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11Ü-20161 |
Kommentar |
Seit langem interessiert sich die Forschung für vormoderne Städte. Bürgerlich-liberale Historiker identifizierten sich bis ins 20. Jahrhundert hinein stark mit mittelalterlichen Städten und konzentrierte sich vor allem auf die Einheit des autonomen Bürgerverbandes und die städtischen Institutionen, die man als Vorläufer moderner Staatlichkeit analysierte. Das Spätmittelalter galt dabei als Blütezeit des Städtewesens, während für das 17. und 18. Jahrhundert aufgrund schwindender Autonomie vieler Städte ein Niedergang postuliert wurde.
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Literatur | Herrmann Otto, Elisabeth (Hg.): Unfreie Arbeits- und Lebensverhältnisse von der Antike bis in die Gegenwart. Eine Einführung, Hildesheim 2005. Andermann, Kurt (Hg.): Freiheit und Unfreiheit. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Facetten eines zeitlosen Problems, Epfendorf 2010. |
Handschriftenkunde
Dozierende | Ina Serif |
Uhrzeit | Dienstag 16:00-18:00 Uhr |
Raum | Breisacher Tor, R 206 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11Ü-201620 |
Kommentar |
In der Übung sollen praktische und theoretische Kenntnisse der Paläographie als Grundlage für den Umgang mit schriftlichen Quellen des Mittelalters vermittelt werden. Die materiellen Aspekte bei der Handschriftenanalyse (Überlieferungsträger, Beschreibstoff, Buchschmuck, …) und wichtige Hilfsmittel werden vorgestellt. Ebenso werden theoretische Ansätze für den Umgang mit und die Interpretation von Überlieferungsträgern behandelt. Die Teilnehmer*innen sollen Handschriften aus ihrem Forschungsgebiet entziffern und transkribieren können und Grundkenntnisse zu den Bereichen Handschriftenbeschreibung, Überlieferungsgeschichte und Editionsverfahren erwerben. Die chronologische und inhaltliche Auswahl der Beispielquellenorientiert sich an den Interessen der Teilnehmer*innen. Eine Sitzung im Sonderlesesaal der Universitätsbibliothek ist geplant. |
Literatur |
Pohl, Walter und Paul Herold (Hrsg.): Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, Wien 2002 Wenzel, Horst, Wilfried Seipel und Gotthart Wunberg (Hrsg.): Die Verschriftlichung der Welt. Bild, Text und Zahl in der Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit(Schriften des Kunsthistorischen Museums Bd. 5), Wien 2000. |
Kolloquien
Prof. Dr. Birgit Studt
Oberseminar "Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte"
Bemerkung: Nur auf persönliche Einladung.
Prof. Dr. Birgit Studt
Examenskolloquium
Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene Studierende. Es dient der Vorbereitung auf das Examen (Klausur, mündliches Staatsexamen).
Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt.
Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Herbst 2016 müssen Sie bis zum 31. März 2016 anmelden, indem Sie sich in eine Liste eintragen, die im Sekretariat ausliegt. In der Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. In der ersten Oktoberwoche melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden.
Alle Kandidaten werden dann schriftlich zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen.