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Lehrveranstaltungen im SoSe 2019

Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte II (Prof. Dr. Birgit Studt) im Sommersemester 2019

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Masterseminare/Hauptseminare

Die Universität Freiburg. Koexistenz, Kooperation, Konflikt (1457-2019)

Dozierende Prof. Dr. Birgit Studt
Prof. Dr. Sylvia Paletschek
Uhrzeit Mittwoch 10:00 – 13:00 Uhr c.t.
Raum HS 4429 / KG IV
Veranstaltungs-Nummer

06LE11S-201954

Kommentar

Freiburg feiert 2020 sein 900jähriges Stadtjubiläum. Seit nunmehr über 560 Jahre ist dabei das Verhältnis zur Universität ein integraler Bestandteil der Stadtgeschichte. Weder ist die Stadt für die längste Zeit ihres Bestehens ohne Universität, noch die Universität ohne die Stadt denkbar. In diesem Seminar wollen wir in einer übergreifenden Längsschnittperspektive vom Mittelalter bis zur Gegenwart die verschiedenen Stationen von Koexistenz, Kooperation und Konflikt zwischen Universität und Stadt am Beispiel Freiburgs beleuchten. Bei der Bearbeitung der Literatur und Überlieferung unterschiedlicher Provenienz stellt sich die Frage, wie Wissens-, Universitäts- und Stadtgeschichte konzeptuell verbunden werden können. Wie wird das Verhältnis von Universität und Stadt in der älteren wie jüngeren Forschung dargestellt, wie verhalten sich solche Geschichtsdeutungen zu populärkulturellen Auffassungen und Marketingstrategien von Stadt und Universität? Wie können hieraus Fragestellungen und Zugriffe entwickelt werden, die in einer langen diachronen Perspektive Stadt- und Universitätsentwicklung beleuchten?

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 30.09.2019.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22.07.2019 und 10.10.2019.

Literatur

550 Jahre Albert-Ludwig-Universität. Festschrift. 5 Bände. Freiburg / München 2007; Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Hg. v. Heiko Haumann. 3 Bde. 2. erg. Aufl. Stuttgart 2001; Wolfgang Weber: Geschichte der europäischen Universität. Stuttgart 2002


Wissensraum Frauenkloster

Dozierende Prof. Dr. Birgit Studt
Prof. Dr. Martina Backes
Uhrzeit Montag 14:00 – 16:00 Uhr c.t.
Raum HS 3301 / KG III
Veranstaltungs-Nummer

06LE11S-201955

Kommentar

Das Buch in den Händen von Frauen ist ein häufiges Motiv in der christlichen Kunst. Doch symbolisieren solche Darstellungen weniger theologisches Wissen und Sprachkompetenz als vielmehr Andacht, Gebet und Gottesdienst. Denn die Kirche untersagte geistlichen Frauen die Lehre und die Behandlung dogmatischer Fragen. Daher spielten in der älteren Forschung Bildung und Bibliotheken geistlicher Frauengemeinschaften zumeist nur eine marginale Rolle. Dies steht im Widerspruch zur Überlieferung, sind doch aus mittelalterlichen Frauenklöstern vielfach Handschriften, Inkunabeln und Bücherverzeichnisse überliefert, die von der Präsenz von Büchern und ihrer Bedeutung im Klosteralltag zeugen. In unterschiedlich gelagerten Fallstudien wollen wir die Zusammenhänge von Rezeption und Produktion, von Lektüre, dem Erwerb von und Umgang mit Büchern durch geistliche Frauen sowie die Bedingungen weiblicher Autorschaft erforschen. Dabei geht es einerseits um die normativen Vorgaben der verschiedenen Ordensregeln, andererseits um den praktischen Gebrauch von Texten und Büchern im monastischen Alltag. Welche Bücher wurden im Frauenkloster gesammelt, und unter welchen Bedingungen konnten Frauen selbst Texte im Kloster verfassen? Wer hatte Zugang zu Büchersammlungen und Bibliotheken, welche Regeln gab es für ihre Benutzung? Auf welchem Weg und mit Hilfe welcher Netzwerke entstanden Büchersammlungen, warum wurden sie zerstreut oder gingen ganz verloren? Und über welche Recherchemöglichkeiten verfügen wir, um solche verlorenen Bibliotheken zu rekonstruieren.

Das Seminar steht in Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Ausstellung zum Handschriftenbestand des Adelhauser Frauenklosters im Museum für Stadtgeschichte im Rahmen des Freiburger Stadtjubiläums 2020. Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Hausarbeiten Katalogbeiträge zu erarbeiten.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 23.09.2019.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22.07.2019 und 10.10.2019.

Literatur

Schlotheuber, Eva: Bücher und Bildung in den Frauengemeinschaften der Bettelorden. In: Eva Schlotheuber/ Helmut Flachenecker/ Ingrid Gardill (Hrsg.): Nonnen, Kanonissen und Mystikerinnen. Religiöse Frauengemeinschaften in Süddeutschland. Beiträge zur interdisziplinären Tagung vom 21. bis 23. September 2005 in Frauenchiemsee. Göttingen 2008, S. 241-262. Hamburger, Jeffrey F.: Frauen und Schriftlichkeit in der Schweiz im Mittelalter, in: Bieri, Susanne u.a. (Hgg.), Bibliotheken bauen, Basel 2001, S. 71–121. Härtel, Helmar: Geschrieben und gemalt: Gelehrte Bücher aus Frauenhand. Eine Klosterbibliothek sächsischer Benediktinerinnen des 12. Jhs. Wiesbaden 2006. Frauen – Kloster – Kunst. Neue Forschungen zur Kulturgeschichte des Mittelalters, hg. v. Jeffrey Hamburger u.a. Turnhout 2007. Hamburger, Jeffrey /Schlotheuber, Eva: Books in Women's Hands: Liturgy, Leaming and the Libraries of Dominican Nuns in Westphalia, in: Entre stabilité et itinérance. Livres et culture des ordres mendiants, XIIIe - XVe siècle, éd. Par Nicole Bériou et al. Turnhout 2014, S.129-160. Heinzer, Felix, Wissen und Weisheit im Frauenkloster. Der Hortus Deliciarum Herrads von Hohenburg als Zeugnis hochmittelalterlicher Bildungsgeschichte, in: Schule und Bildung am Oberrhein in Mittelalter und Neuzeit, hg. v. Ursula Huggle u. Heinz Krieg. Freiburg/Br. 2016, S. 11-24.


Proseminare

Das aschkenasische Judentum im Hoch- und Spätmittelalter

Dozierende Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit Dienstag 09:00-12:00 Uhr c.t.
Raum HS 4429, KG IV
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-201910
Kommentar

Das Proseminar konzentriert sie sich auf die Geschichte und Kultur der aschkenasischen (also der in Mittel- und Westeuropa sowie Norditalien beheimateten) jüdischen Bevölkerung, vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer Lebensrealität als Minderheit in einer christlichen Umwelt. Dabei soll u. a. auch kritisch abgewogen werden, ob und ggf. wie sich die Marginalisierung des mittelalterlichen Judentums in der modernen Geschichtsschreibung fortsetzt.

Anforderungen und Termine: Lektüresprachen sind dt. und engl. Im Proseminar sind verschiedene schriftliche Studienleistungen zu erbringen sowie die Proseminarklausur erfolgreich abzulegen. Klausurtermin ist voraussichtlich der 09. Juli 2019. Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 27.09.2019. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. vor dem 27.09.2019.

Literatur

Toch, Michael (2013): Die Juden im mittelalterlichen Reich (=Enzyklopädie deutscher Geschichte 44), München, 3., um einen Nachtr. erw. Aufl.; Chazan, Robert (2010): Jewish Life in Western Christendom, in: Judith Baskin/Kenneth Seeskin (Hg.): The Cambridge Guide to Jewish History, Religion, and Culture, Cambridge u. a., S. 113–139


Der sogenannte Bauernkrieg 1525

Dozierender Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit Dienstag 14:00-17:00 Uhr c.t.
Raum HS 1134 / KG I
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-201910
Kommentar

Im Jahr 1525 fanden in vielen Teilen des Alten Reichs Aufstände von Untertanen gegen unterschiedliche Obrigkeiten statt, die letztlich gewaltsam niedergeschlagen wurden. Entgegen der landläufigen Bezeichnung als Bauernkrieg waren daran nicht nur Bauern beteiligt, sondern beispielsweise auch Bergarbeiter und Teile der städtischen Bevölkerung. Diese Ereignisse des Jahres 1525 sind im Kontext zahlreicher weiterer sozialer Konflikte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit zu sehen. Von früheren Bewegungen, die meist regional fokussiert blieben, unterscheiden sie sich durch eine weite überregionale Verbreitung und recht grundsätzliche Forderungen, die unter anderem auch mit reformatorischen Ideen zusammenhingen. Im Proseminar werden diese Ereignisse vor dem Hintergrund eines breiteren zeitlichen Kontextes betrachtet und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet (religiös, politisch, wirtschaftlich, geschlechtergeschichtlich). Dabei werden grundlegende Aspekte der Zeit des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit behandelt. Zu Ursachen, Folgen und Interpretationen der Ereignisse von 1525 gibt es in der Forschung unterschiedliche Positionen, die ebenfalls im Seminar diskutiert werden sollen.

Zu erbringende Prüfungsleistung: Hausarbeit 
Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 09.09.2019. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22.07.2019 und 10.10.2019.

Literatur Blickle, Peter: Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes, München 42012.; Fuchs, Franz; Wagner, Ulrich (Hg.): Bauernkrieg in Franken, Würzburg 2016.; Virnich, Carl-Josef: Der „Deutsche Bauernkrieg“ – Einführung, in: historicum.net, URL: https://www.historicum.net/purl/5b/ [07.12.2018].


Übungen

Handschriften und alte Drucke lesen mit Handwritten Text Recognition (HTR). Paläographische Übung mit Transkribus

Dozierende Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit Donnerstag 14:00-16:00 Uhr c.t.
Raum HS 1224, KG I
Veranstaltungs-Nummer 06LE11Ü-201925
Kommentar

Die Veranstaltung soll die Gelegenheit geben eine vielseitige Plattform zur digitalen Bearbeitung und Transkription von Handschriften und alten Drucke kennenzulernen und zu erproben. Transkribus ist eine frei zugängliche Plattform, die von der Universität Innsbruck bzw. der Gruppe "Digitalisierung und Elektronische Archivierung (DEA)" betrieben wird und u. a. computergestützte Handschriftenerkennung (HTR) anbietet. Im Vordergrund der Übung steht also die praktische Arbeit an den Dokumenten mit dem Ziel gemeinsam HTR-Datenmodelle für ausgewählte Dokumente zu erarbeiten und zu trainieren. Schriftkunde- und Lesekompetenzen können eingeübt bzw. je nach Kenntnisstand der Teilnehmer*innen vertieft werden. Neben der Arbeit mit Digitalisaten sind auch praktische Einheiten an originalen Büchern im Sonderlesesaal der UB geplant.

Anforderungen: Erwartet werden Lektüre und aktive Teilnahme an den praktischen Übungen.

Literatur

transkribus.eu transkribus.eu/wikiDe/index.php/Hauptseite; Kümper, Hiram, Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014, bes. S. 27-182.


Kulturgeschichte der Arbeit in der Vormoderne

Dozierender Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit Donnerstag 14:00-16:00 Uhr c.t.
Raum HS 1228 / KG I
Veranstaltungs-Nummer 06LE11Ü-201917
Kommentar

Wie bestreiten Menschen ihren Lebensunterhalt, welche Praktiken und sozialen Beziehungen sind dabei von Bedeutung und wie deuten und beschreiben sie diese? Auch wenn zur Beantwortung solcher Fragen bisweilen noch immer Modelle herangezogen werden, die von einer unveränderlichen Natur des Menschen als homo oeconomicus ausgehen, besteht mittlerweile ein breiter Konsens, dass die Art menschlichen Wirtschaftens historisch und kulturell wandelbar ist. Gerade von der jüngeren Forschung werden wirtschaftliche Phänomene und Zusammenhänge daher zunehmend auch aus kulturgeschichtlicher Perspektive untersucht. „Arbeit“ ist dabei jedoch ein bislang eher weniger beachteter Gegenstand. In der Übung sollen neuere Ansätze einer Kulturgeschichte der Wirtschaft und besonders der Arbeit in der Vormoderne (Spätmittelalter und Frühe Neuzeit) diskutiert werden. Die Übung richtet sich an Studierende aller Semester und Epochen, die Interesse an konzeptionellen und theoretischen Diskussionen haben. Vorschläge und Wünsche für Themen aus dem Kreis der Studierenden sind ausdrücklich willkommen.

Literatur Komlosy, Andrea: Arbeit. Eine globalhistorische Perspektive, 13. bis 21. Jahrhundert, Wien 2014.; Lis, Catharina/Soly, Hugo: Worthy efforts. Attitudes to work and workers in pre-industrial Europe, Leiden/Boston 2012.; Simonton, Deborah/Montenach Anne (Hg.): A cultural history of work, vol. 1-6, London u. a. 2018.


Kolloquien

Prof. Dr. Birgit Studt

  • Oberseminar
    Veranstaltungsnummer: 06LE11OS-20191
    In der Veranstaltung werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Examenskandidaten/innen und Doktoranden/innen. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung am 31.05.+01.06.2019 im Liefmannhaus, Goethestraße 33-35 statt.  
     
  • Kolloquium für Examenskandidat*innen
    Veranstaltungsnummer: 06LE11K-20193 

    Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene Studierende. Es dient der Vorbereitung auf das Examen (Klausur, mündliches Staatsexamen). Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt. 

    Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Herbst 2019 können Sie sich bis zum 31. März 2019 vormerken, indem Sie sich in eine Liste eintragen, die im Sekretariat ausliegt. In der Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. (siehe dazu weitere Infos unter Nachrichten) In der ersten Aprilwoche melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden. Alle Kandidat_innen werden dann schriftlich/per Mail zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen.   

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