Lehrveranstaltungen im SoSe 2020
Hauptseminare in Mittelalterlicher Geschichte
Zirkulation, Rezeption und Anwendung von Wissen in Spätmittelalter und früher Neuzeit
Dozierender | Dr. Pia Ulrike Eckhart |
Uhrzeit | Dienstag 09:00-12:00 Uhr c.t. |
Raum | HS 4429 / KG IV |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11S-202056 |
Kommentar |
Was galt im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit als „gesichertes“ Wissen? Und was fing man mit dem einmal gewonnen Wissen an? Schriftlichkeit und Verschriftlichungsprozesse hatten seit dem Spätmittelalter in immer mehr Bereichen an Bedeutung gewonnen und wurden durch den Einsatz von Papier (statt teurem Pergament) und der Etablierung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern noch befördert. Als höchste Bildungsstätten hatten sich die europäischen Universitäten etabliert, der Zugang zu ihnen stand jedoch nur einer kleinen Personengruppeoffen. Andere Wegeder Wissensvermittlungunddes Wissenserwerbsind wenigerprominent, aber in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Das Hauptseminar untersucht die Prozesse der Zirkulation, Rezeption und Anwendung von Wissensbeständen unter Berücksichtigung von sozialen Ungleichheit(en) in der Vormoderne. Gleichzeitig sollen neue Ansätze der Forschung im Bereich Wissensgeschichte und ihre Schnittstellen zur Wissenschaftsgeschichte und Ideengeschichte reflektiert werden. Das Seminar bekommt zudem einen buchgeschichtlichen Schwerpunkt, weil die Eigenarbeit online die Möglichkeit bietet, praktische Erfahrung mit Tools und Methoden aus dem Bereich der Digital Manuscript Studies zu sammeln. Anforderungen und Termine: Lektüresprachen sind Dt. und Engl. Es wird Lektüre und Eigenstudium, soweit möglich aktive Teilnahme an synchronen Einheiten, sowie die Übernahme einer interaktiven Präsentation und kleinerer schriftlicher Arbeiten erwartet. Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 14. September 2020. |
Literatur | Bittel, Carla Jean et. al. (2019): Introduction. Paper, gender, and the history of knowledge, in: Dies. (Hgg.): Working with paper. Gendered practices in the history of knowledge, Pittsburgh; Marchand, Suzanne: How Much Knowledge is Worth Knowing? An American Intellectual Historian’s Thoughts on the Geschichte des Wissens, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 42 (2019), S. 126-149. Weller, Thomas (2011): Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Stand und Perspektiven der Forschung, in: Marian Füssel/ Thomas Weller (Hgg.): Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Theorien und Debatten in der Frühneuzeitforschung, Frankfurt am Main, S. 3–23. |
Anmerkungen |
ANMERKUNGEN ZUR DIGITALEN LEHRE AUFGRUND DER CORONA-KRISE: Aus gegebenem Anlass findet das Seminar als Online-Seminar mit verändertem Inhalt statt (je nach Lage ergänzt um einzelne Ad-hoc-Präsenztermine im Juli, Di., 9.15-11.30h). Das Online-Seminar ist größtenteils asynchron angelegt. Videokonferenzen im Plenum sollen regelmäßig, aber auf ein Minimum reduziert, stattfinden (30 Min pro Woche, voraussichtlich über Jitsi oder Zoom). Hinzu kommt synchrone und asynchrone schriftliche Mitarbeit im Kurs (Beteiligung an Forumsdiskussionen, Übernahme eines Protokolls, Essay, inhaltliche Präsentation eines Sitzungsthemas (in der Kleingruppe), Präsentation des eigenen Prüfungsthemas, Peer-Reviews für Essays und Präsentationen). Die Vertiefung der Inhalte können sich die Teilnehmer*innenzeitlichflexibelüberbereitgestellte Materialienund Aufgabenim Eigenstudium erarbeiten. Es werden Online-Sprechstunden angeboten für (Peer)-Feedback-Gespräche, die Beantwortung von Fragen und die Betreuung der Prüfungsthemen. Organisatorische Hinweise: - Wenn Sie zum Hauptseminar angemeldet und zugeteilt sind, erhalten Sie bis zum 8. Mai eine E-Mail mit den Zugangsdaten zum ILIAS-Kurs. Im ILIASKurs finden Sie eine Einführung, das Seminarprogramm, die Anforderungen und Materialien. - Am 12. Mai findet die erste Online-Sitzung statt. Hinweise dazu auf ILIAS. - Im weiteren Verlauf gibt es regelmäßige Einzelund Gruppen-Aufgaben und gemeinsame weitere Online-Termine, die noch festgelegt werden (bevorzugter Termin ist dienstags, 9.15-10.15). - Technische Voraussetzungen: PC/Laptop, Mikrofon, möglichstein Headset, möglichst eine Webcam. - Rückfragen an: pia.eckhart@geschichte.uni-freiburg.de |
Proseminare
Haus und Haushalt in der Vormoderne. Die Nürnberger Hausbücher als Quellen
Dozierender | Dr. Marco Tomaszewski |
Uhrzeit | Dienstag 14:00-17:00 Uhr c.t. |
Raum | Raum 107 / Breisacher Tor |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11S-20203 |
Kommentar |
Es wird – anders als von Ihnen bislang gewohnt – in diesem Online-Seminar deutlich weniger gemeinsame Präsenztermine/Meetings geben, Ihre eigene Arbeit steht im Vordergrund. Im Mittelpunkt des Semesters steht eine Gruppe besonderer Quellen, die sogenannten „Hausbücher der Nürnberger Zwölfbruderhausstiftungen“. 1388 hatte der Nürnberger Kaufmann ein Altenheim für jeweils zwölf bedürftige Handwerker gestiftet, die seit dem 15. Jahrhundert mit einem ganzseitigen Bildnis in einem Hausbuch porträtiert und verzeichnet wurden. Im 16. Jahrhundert stiftete der Montanunternehmer Matthäus Landauer in Nürnberg ein weiteres solches Bruderhaus, dessen Bewohner ebenfalls in einem Hausbuch verzeichnet wurden. Zusammen handelt es sich um fünf Bände, die bis zum Jahr 1806 kontinuierlich weitergeführt wurden. Die Bewohner wurden in den bildlichen Darstellungen bei der Ausübung ihres jeweiligen Handwerks dargestellt, was die Hausbücher zu einer der wertvollsten Bildquellen für das vormoderne Handwerk macht. Seit einigen Jahren stehen diese Quellen vollständig als digitale Edition zur Verfügung. Ausgehend von dieser Edition und den beiden Zwölfbruderhäusern vermittelt das Seminar zum einen wichtige Aspekte der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte, insbesondere bspw. der vormodernen Stadt, des Handwerks oder der Armenfürsorge. Zum anderen werden anhand der Online-Edition und der Forschungsliteratur grundlegende geschichtswissenschaftliche Arbeitsweisen kennengelernt und eingeübt werden. Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 14. September 2020. |
Literatur | https://hausbuecher.nuernberg.de/ , hgg. v. der Stadtbibliothek Nürnberg und dem Germanischen Nationalmuseum [letzter Zugang 17.04.2020]. |
Anmerkungen |
ANMERKUNGEN ZUR DIGITALEN LEHRE AUFGRUND DER CORONA-KRISE: Aus gegebenem Anlass findet das Seminar als Online-Seminar mit verändertem Inhalt statt (je nach Lage ergänzt um einzelne Ad-hoc-Präsenztermine im Juli, Di., 14-17 Uhr). Ablauf und Organisation des Seminars: Wenn Sie zum Proseminar angemeldet und zugeteilt sind, erhalten Sie bis zur ersten Vorlesungswoche (11.-15. Mai) eine E-Mail mit den Zugangsdaten zum ILIAS-Kurs. Im ILIAS-Kurs finden Sie eine Einführung, das Seminarprogramm, die Anforderungen und erste Aufgaben. Am 19. Mai findet eine Online-Sitzung statt. Hinweise dazu auf ILIAS. Im weiteren Verlauf gibt es regelmäßige Einzel- und Gruppen-Aufgaben und gemeinsame weitere Online-Termine, die noch festgelegt werden. Halten Sie sich bitte dienstags 14-17 Uhr frei. Die gemeinsamen Online-Sitzungen sollen mit der Software Adobe Connect stattfinden. Falls dies aus technischen Gründen nicht möglich sein sollte, wird auf ILIAS eine alternative Lösung bekannt gegeben. Voraussetzungen: PC/Laptop, Mikrofon, möglichst ein Headset, möglichst eine Webcam. Rückfragen an: marco.tomaszewski@geschichte.uni-freiburg.de |