Lehrveranstaltungen im SoSe 2021
Vorlesungen
Deutsche Geschichte im Spätmittelalter
Dozierender | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Donnerstag 10:00 - 12:00 c.t. |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11V-20219 |
Kommentar |
Die Vorlesung behandelt zentrale Entwicklungslinien und entscheidende Wendepunkte in der Verfassungsentwicklung des römisch-deutschen Reiches in seinen europäischen Bezügen. Der zeitliche Horizont reicht vom Ende der Stauferherrschaft und den zukunftweisenden Entwicklungen auf der Ebene der Territorien und Städte seit dem sog. Interregnum, über die Verfassungsexperimente des 14. Jahrhunderts, die konziliare Bewegung und die Versuche zur Reichs- und Kirchenreform im 15. Jahrhundert. Die Vorlesung kann als Überblicksvorlesung Mittelalterliche Geschichte besucht werden. Die Vorlesung schließt mit einer Klausur voraussichtlich am 22.07.2021. |
Literatur | Moraw, Peter: Von offener Verfassung zur gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250 bis 1490 (Propyläen Geschichte Deutschlands 3). Berlin 1985; Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. 10., völlig neu bearb. Aufl. Bd 7a: Menzel, Michael: Die Zeit der Entwürfe, 1273 - 1347, Stuttgart 2012. Bd. 7b: Christian Hesse: Synthese und Aufbruch 1346-1410. Stuttgart 2017. |
Hauptseminare in Mittelalterlicher Geschichte
Bonum Commune. Politikverständnis und Ordnungsvorstellungen in der spätmittelalterlichen Stadt
Dozierender | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Montag 14:00 - 17:00 c.t. |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11S-202158 |
Kommentar |
Im Zuge der gesellschaftlichen Diffusion von universitär produziertem Wissen rückten Universitätsabsolventen in wichtige herrschaftsnahe Positionen wie die fürstlichen und städtischen Kanzleien auf. Aber wie gelehrt war eigentlich die städtische Politik? Aufschluss hierüber findet sich etwa in einer besonderen Quellengruppe, den sog. Stadtregimentslehren. Darin wird die Frage reflektiert „Wie man eine Stadt regieren soll“. Die Autoren, häufig Stadtschreiber oder Syndici, formulieren in der Tradition der Fürstenspiegel normative Forderungen, vor allem aber sind die Texte Zeugnis des Bewusstseins der eigenen Fähigkeiten und einer überlegenen Bildung ihrer Verfasser bzw. Auftraggeber. Im Seminar behandeln wir u.a. folgende Fragen: Wie verstanden die städtischen Beamten ihre eigenen Aufgaben und die der Ratsherren, Schöffen und Bürgermeister? Was waren und woraus wurden die wesentlichen Wertvorstellungen geschöpft, die man mit städtischer Ordnung und einem guten Stadtregiment in Verbindung brachte, und welche Kenntnisse, Eigenschaften und Verhaltensweisen wurden von den Ratsherren und Amtsleuten der Städte erwartet? Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist 27.09.2021. Das Seminar findet als Online-Seminar statt. |
Zu erbringende Studienleistung | Regelmäßige Teilnahme, Übernahme von schriftlichen Arbeitsaufgaben, Sitzungsgestaltung mit Referat |
Literatur | Isenmann, Eberhard: Ratsliteratur und städtische Ratsordnungen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit: Soziologie des Rats, Amt und Willensbildung, politische Kultur, in: Monnet, Pierre/Oexle, Otto Gerhard (Hgg.): Stadt und Recht im Mittelalter. Göttingen 2003 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 174), S. 215–479; Kintzinger, Martin: Schrift und Recht in der Stadt. Wissenspolitik im Spätmittelalter, in: Kulturelle Vernetzung in Europa. Das Magdeburger Recht und seine Städte. Dresden 2018, S. 315–332. |
Proseminare
Heilkunst und Körperbilder im Mittelalter
Dozierender | Dr. Pia Ulrike Eckhart |
Uhrzeit | Dienstag 09:15 - 11:30 c.t. |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11S-20215 |
Kommentar |
Im Proseminar geht es nicht darum, im Sinne einer Disziplinengeschichte die „Anfänge“ oder „Entwicklung“ der Medizin im Mittelalter zu beleuchten. Vielmehr werden wir uns mit mittelalterlichen Vorstellungen vom menschlichen Körper und seinen Beziehungen zur Umwelt sowie den einhergehenden Konzepten von „Krankheit“ und „Gesundheit“ beschäftigen. Dabei wird deutlich werden, dass Bereiche, die wir heute als medizinisch-heilkundlich, diätisch, kosmologisch, astronomisch-astrologisch, religiös, kosmetisch oder (al)chemisch bezeichnen würden, eng miteinander verwoben waren. Es geht dabei nicht nur um die akademisch-universitäre Lehre von der Medizin, sondern um Praktiken und Wissensbereiche, die von allen Menschen angewandt, gepflegt und weitergeführt wurden, die sich um das Wohlergehen von Körper und Seele ihrer Mitmenschen bemühten. Im Proseminar gehen wir diesen Themen anhand von ausgewählter Forschungsliteratur und Quellenlektüre nach. Das Abgabedatum der schriftlichen Prüfungsleistung ist der 13.09.2021. ANMERKUNGEN ZUR DIGITALEN LEHRE AUFGRUND DER CORONA-PANDEMIE: |
Literatur | Peregrine Horden: Medieval Medicine, in: Mark Jackson (Hg.): The Oxford Handbook of the History of Medicine, Oxford 2011, S. 40-59. Weller, Thomas: Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Stand und Perspektiven der Forschung, in: Füssel, Marian/Weller, Thomas (Hgg.): Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Theorien und Debatten in der Frühneuzeitforschung, Band 15,1, Frankfurt am Main 2011 (Zeitsprünge), S. 3–23. |
Zu erbringende Studienleistung |
Lektüresprachen sind dt. und engl. Erwartet werden aktive Teilnahme und asynchrone schriftliche Mitarbeit im Kurs (Beteiligung an Forumsdiskussionen, Übernahme eines Protokolls, Essay, inhaltliche Präsentation eines Sitzungsthemas (in der Kleingruppe), Präsentation des eigenen Prüfungsthemas, Peer-Reviews für Essays und Präsentationen). Die Vertiefung der Inhalte können sich die Teilnehmer*innen zeitlich flexibel über bereitgestellte Materialien und Aufgaben im Eigenstudium erarbeiten. Es werden OnlineSprechstunden angeboten für (Peer)-Feedback-Gespräche, die Beantwortung von Fragen und die Betreuung der Prüfungsthemen. |
Die Ravensburger Handelsgesellschaft. Fernhandel im Spätmittelalter
Dozierender | Dr. Marco Tomaszewski |
Uhrzeit | Dienstag 14:00 - 17:00 c.t.; 20.04.21 - 20.07.21 |
Veranstaltungs-Nummer | 06LE11S-20215 |
Kommentar |
Exporte und Importe von Waren über große Distanzen in ganz Europa und darüber hinaus gehörten ebenso zum Mittelalter wie Ritter und Klöster. Hierfür organisierten sich Kaufleute seit dem späten Mittelalter unter anderem in Handelsgesellschaften, von denen eine – die so genannte große Ravensburger Handelsgesellschaft – im Mittelpunkt dieses Proseminars steht. Erwartet wird die Vorbereitung und Beteiligung an den wöchentlichen Online-Sitzungen. Studienleistungen: regelmäßige Anwesenheit und Vorbereitung, Anfertigung schriftlicher Aufgaben (u.a. Essay/Rezension, Exzerpt, Forumsbeiträge), Klausur. Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 13.09.2021. |
Literatur | Landolt, Oliver: Ravensburger Gesellschaft, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) Online, Version vom 02.08.2010, https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041662/2010-08-02/, (abgerufen am 14.01.2021). Meyer, Andreas: Die Große Ravensburger Handelsgesellschaft in der Region. Von der „Bodenseehanse“ zur Familiengesellschaft der Humpis, in: Hoffmann, Carl A./Kießling, Rolf (Hgg.): Kommunikation und Region, Konstanz 2001 (Forum Suevicum 4), S. 249–304. Schuler, P.-J.: Ravensburger Handelsgesellschaft, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7, Sp. 488-489. Schulte, Aloys: Geschichte der Grossen Ravensburger Handelsgesellschaft. 1380-1530, 3 Bde., Stuttgart [u.a.] 1923. Veronesi, Marco: Die magna societas alemanorum: Ein Sonderfall der spätmittelalterlichen Unternehmensgeschichte?, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 100 (2008), S. 477–491. |
Kolloquien
Prof. Dr. Birgit Studt
- Oberseminar 06LE11OS-20212
In der Veranstaltung werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an Doktorand*innen sowie fortgeschrittene Studierende und Examenskandidaten/innen der Mediävistik. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung statt.
Bemerkung: Nur auf persönliche Einladung. - Kolloquium für Examenskandidat*innen 06LE11K-20216
Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene BA- und Masterstudierende. Es dient der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung (Abschlussarbeit, mündliches Staatsexamen). Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Herbst 2021 müssen Sie sich bis zum 31. März anmelden, indem Sie sich in eine Liste eintragen, die im Sekretariat ausliegt. In der Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. Anfang April melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden. Alle Kandidat*innen werden dann per email zur Beratung für die Wahl bzw. endgültige Festlegung des Prüfungsthemas und zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen. Diese Sitzung findet als Zoom-Konferenz am Mittwoch, den 21.04.2021 von 16.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr statt.
Das weitere Kolloquium wird in zwei bis drei Kompaktveranstaltungen in der zweiten Semesterhälfte stattfinden. Dabei werden Abschlussarbeiten von Studierenden vorgestellt und gemeinsam diskutiert sowie Fragen zur mündlichen Prüfung besprochen. Ferner finden wissenschaftliche Vorträge zu neueren Forschungsfeldern statt. Das Kolloquium wendet sich an fortgeschrittene BA-, Master- und Lehramtsstudierende.
Studienleistung: regelmäßige Teilnahme, schriftlichen Arbeitsaufgabe (z.B. kommentierte Literaturliste, Thesenpapier), ggf. Vorstellung der Abschlußarbeit (ppt mit audio, ca. 30 Minuten).