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Lehrveranstaltungen im SoSe 2022

Lehrveranstaltungen der Professur für Mittelalterliche Geschichte II (Prof. Dr. Birgit Studt) im Sommersemester 2022.

siehe https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christine_de_Pisan_-_cathedra.jpg * From compendium of Christine de Pizan’s works, 1413. Produced in her scriptorium in Paris * Public domain, via Wikimedia Commons
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Vorlesungen

Wissen und Bildung im Mittelalter

Dozierender Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); 27.04.22 - 27.07.22
Ort/Raum Kollegiengebäude III/HS 3219
Veranstaltungs-Nummer 06LE11V-20225
Kommentar

Auch im Mittelalter war man sich der Bedeutung des Wissens bewusst und förderte Bildungseinrichtungen. Freilich wurde die Frage, welche Inhalte, wie und an wen vermittelt werden sollten, zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kontexten ganz verschiedenartig beantwortet.
Was bedeutet Tradition? Welchen Nutzen bringt Wissen dem Einzelnen, der Gesellschaft, der Herrschaft? Wo setzten Bildungsreformen an? Wer bestimmte die Bildungsinhalte?
Im Verlaufe des Mittelalters trat neben die traditionelle, gelehrte Bildung mehr und mehr das anwendungsbezogene Wissen, und es bildeten sich Expertenkulturen aus. Die Vorlesung führt in die verschiedenen Felder des Wissens ein und verfolgt dessen institutionelle Einbindung von den frühmittelalterlichen Klöstern über die entstehenden Universitäten seit dem Hochmittelalter und die höfische Gesellschaft bis in die höchst differenzierten städtische Lebenswelten im Spätmittelalter.

Die Vorlesung kann als Überblicksvorlesung Mittelalterliche Geschichte besucht werden. Die Vorlesung schließt mit einer Klausur in der letzten Semesterwoche.

Literatur Kintzinger, Martin: Wissen wird Macht. Bildung im Mittelalter. Ostfildern 2003.


Hauptseminare in Mittelalterlicher Geschichte

Studienstiftungen im Mittelalter. „Zur Fortpflanzung der Studien und Beförderung der Ehre Gottes“

Dozierender Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Mo 14 - 17 Uhr (c.t.); 02.05.22 - 25.07.22 
Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Semesterwoche.
Ort/Raum Kollegiengebäude IV/Übungsraum 2
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-202261
Kommentar

In historischer Perspektive werden Stiftungen nicht als reine Rechtsinstitution, sondern als „iterative Gabentausche zwischen den früher oder später verstorbenen Stiftern und ihren unablässig nachgeborenen Stiftungsempfängern“ (Michael Borgolte) betrachtet. Von ihren höchst vielfältigen Erscheinungsformen, Inhalten und Zwecken bleibt im transkulturellen Vergleich als gemeinsames Merkmal, dass bei der Stiftung Güter zur Verfügung gestellt werden, die bestimmte Leistungen auf längere Frist ermöglichen. Neben einem einführenden Teil über neue Zugänge zu einer modernen Stiftungsgeschichte soll in zwei vertiefenden Durchgängen der spezifische Bereich der Studienstiftungen betrachtet werden, die durch Stipendien, Einrichtung von Kollegien und/oder Bibliotheksschenkungen auf die gesellschaftliche Ausdehnung von universitärem Wissen zielten. Hier geraten in erster Linie universitären Kollegien in den Blick, deren Statuten und Rituale Auskunft über deren Innenleben, Gemeinschaftsbewusstsein und ihre vielfachen Leistungen für die Person der Stifter und die ihn umgebende Gesellschaft geben.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 21.09.2022.
Mündliche Prüfungen nach Absprache.

Zu erbringende Studienleistung Aktive Teilnahme und regelmäßige vorbereitende Lektüre, Übernahme von schriftlichen Arbeitsaufgaben, Erstellung einer Präsentation, schriftliche Hausarbeit oder mündliche Prüfung.
Literatur Lohse, Tillmann: Typologisierungen. Interkulturelle Perspektiven, in: Borgolte, Michael (Hg.): Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften, 2 Bde., Band 1: Grundlagen, Berlin/Boston 2016, S. 167– 182; Weisbrod, Adolf: Die Freiburger Sapienz und ihr Stifter Johannes Kerer von Wertheim, Bd. 31, Freiburg i. Br. 1966 (Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte).


Mentorat im Master of Education

Lektüre von Forschungsliteratur in der Geschichtswissenschaft

Dozierender Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Mi 14 - 16 Uhr (c.t.); 27.04.22 - 27.07.22
Ort/Raum Kollegiengebäude I/HS 1021
Veranstaltungs-Nummer 06LE11Ü-202217
Kommentar

Wissen und Bildung im Mittelalter

Ziel des Mentorats ist es, aktuelle Forschungspositionen zur europäischen Wissensgeschichte kennenzulernen. Begleitend zur Vorlesung werden in verschiedenen horizontalen und systematischen Schnitten einschlägige Publikationen zu mittelalterlichen Wissensordnungen, zur Sozial- und Kulturgeschichte des Wissens, zu Institutionen der Produktion und Vermittlung von Wissen (Klöster, Höfe, Universitäten, Schulen, Akademien etc.), zu kulturellen Transfers und Grenzziehungen zwischen unterschiedlichen Bildungsmilieus gelesen und diskutiert. Der zeitliche Horizont reicht vom Frühmittelalter bis zur Reformation.

Die Lehrveranstaltung ist ein Lektüreseminar mit abschließender mündlicher Prüfung und richtet sich vor allem an Kandidat*innen des Masters of Education. Alternativ kann die Veranstaltung auch als Übung besucht werden. Neben zentralen Monographien zum Thema werden auch kürzere Texte (Quellen, systematische und methodische Vertiefungsliteratur) gelesen. In den Sitzungen werden der geschichtswissenschaftliche Forschungs- und Diskussionsstand vorgestellt, Fragen zu den Vertiefungsfeldern diskutiert und die mündliche Prüfung vorbereitet.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 01. August und 07. Oktober 2022.

Zu erbringende Leistung

Zu erbringende Prüfungsleistung:
Mündliche Prüfung.

Zu erbringende Studienleistung:
Regelmäßige Teilnahme und Lektüre, Übernahme von schriftlichen Arbeitsaufgaben.

Literatur Gramsch-Stehfest: Bildung, Schule und Universität im Mittelalter, Berlin/Boston 2019.


Proseminare

Bücher als Vermächtnis. Bibliotheks- und Bücherstiftungen im Spätmittelalter.

Dozierender Magdalena Müller
Uhrzeit Mi 14 - 17 Uhr (c.t.); 27.04.22 - 27.07.22
Ort/Raum Kollegiengebäude I/HS 1142
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-20223
Kommentar

Stiftungen dienten im Mittelalter in erster Linie zur Vorsorge für das Seelenheil und zur memoria der Stiftenden. Die verschiedenen Arten und Zwecke von Stiftungen waren wie der stiftende Personenkreis weit gefächert. Das Proseminar konzentriert sich auf Buch- und Bibliotheksstiftungen: Insbesondere Gelehrte stifteten ihren Buchbesitz oder ihre ganze Bibliothek, um die Vermittlung von gelehrtem Wissen zu fördern.

Nach einem einführenden Teil zur Stiftungs- und Bibliotheksgeschichte werden wir im Proseminar die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Arten von Bibliotheksstiftungen in den Vordergrund stellen und untersuchen, inwieweit diese als Mittel dienten, um für das Seelenheil vorzusorgen und im Gedächtnis einer Gemeinschaft zu bleiben. Darüber hinaus widmen wir uns der Frage, welche Motive zu erkennen sind und welche sozialen Formationen die Stiftungen trugen.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 21. September 2022.
Mündliche Prüfungen nach Absprache.

Zu erbringende Studienleistung

Regelmäßige Vorbereitung, aktive Teilnahme und asynchrone schriftliche Mitarbeit im Kurs (Beteiligung an Forumsdiskussionen, Erstellung einer Präsentation, Anfertigung schriftlicher Aufgaben), Klausur.

Literatur BORGOLTE, Michael (Hrsg.): Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften, Bd.1 Grundlagen, Berlin 2014. EMBACH, Michael/MOULIN-FANKHÄNEL, Claudine/RAPP, Andreas (Hrsg.): Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess, Trier 2012 (trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften 3). HAMM, Berndt: Spielräume eines Pfarrers. Ulrich Krafft in Ulm, Ulm 2021.

Der Hof Karls des Großen. Die Frauen und Männer hinter dem Mythos

Dozierender Daniel Schumacher
Uhrzeit Mo 9 - 12 Uhr (c.t.); 25.04.22 - 25.07.22
Ort/Raum Kollegiengebäude IV/Übungsraum 2
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-20226
Kommentar

Karl der Große ist als Kaiser, Kriegsherr, (Kirchen- u. Bildungs-)Reformer, sowie Gründerfigur Europas im gesellschaftlichen und politischen Geschichtsbewusstsein präsent. Im Proseminar werden wir die Person des großen Frankenherrschers bewusst in den Hintergrund rücken und von einer politik- und ereignisgeschichtlichen Betrachtungsweise abkehren. Stattdessen untersuchen wir die Personen hinter der prominenten Herrscherfigur: die kgl. Familie, d.h. die Thronfolger und „außerehelichen“ Söhne Karls, die Königin und die Prinzessinnen; die Gelehrten und Geschichtsschreiber, die Bischöfe und Grafen, welche den Hof mit unterschiedlichen Erwartungen aufsuchten; schließlich auch die Gesandten, Kaufleute und Abgabenpflichtigen. Am Beispiel des Karlshof werden wir somit einen gesellschaftlichen Querschnitt des Frankenreiches und einige Grundmechanismen der damaligen Politik herausarbeiten. Dadurch wird der königliche Hof für uns zum Prisma für verschiedene geschichtswissenschaftliche Fragestellungen und Methoden abseits der Betrachtung von „großen Männer“. Im jeweils anschließenden Tutorium (Uhr) wird eine Einführung in die geschichtswissenschaftliche Arbeitsweise vermittelt.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 12.09.2022.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 01. August und 01. Oktober 2022.

Literatur Mathias Meinhardt/Andreas Ranft/Stephan Selzer (Hgg.): Mittelalter (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch), München 2007; Bernhard Jussen: Die Franken. Geschichte, Gesellschaft, Kultur (C.H.Beck Wissen), München 2014; Wilfried Hartmann: Karl der Große, (Kohlhammer Urban TB), 2. Aufl., Stuttgart 2015.

Personengruppen in der spätmittelalterlichen Stadt.
Formen der Konstituierung und Methoden der Erforschung

Dozierender Mario Roemer
Uhrzeit Di 13 - 16 Uhr (c.t.); 26.04.22 - 26.07.22,
Ort/Raum Bismarckallee 22/R 4
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-202213
Kommentar

Die Stadt im europäischen Spätmittelalter ist ein Raum der komplexen Verflechtung unterschiedlicher Rechtsräume und sozialer Ordnungen. Neben den zum Teil noch jungen „Institutionen“, wie dem Bürgerrecht, dem Rat und verschiedenen städtischen Ämtern oder den Zünften, bestimmten Konzepte wie Adel, Patriziat und Ritterstand das politische Leben und die gesellschaftliche Hierarchie. Bürgerliche Führungsgruppen strebten in Annäherung an den Stadtherren nach Prestige und Abgrenzung oder stritten mit ihm im Namen der Gemeinde um Autonomie. Die Konfliktlinien waren selten konstant und Überschneidungen groß. Geistliche „Körperschaften“ waren hiervon weder ausgenommen noch lassen sie sich getrennt von den weltlichen Strukturen betrachten. Pfarreien, Klöster, Stifte, Spitale und Universitäten genossen in unterschiedlichem Maße ebenso umkämpfte rechtliche Sonderstellungen und Privilegien. Über Stiftungstätigkeiten waren sie gleichzeitig auch Schauplatz kultureller und sozialer Distinktion oder waren im Falle der Universitäten Vehikel einer neuen entstehenden Bildungselite.

Im Proseminar werden die wichtigsten Akteursgruppen in der Stadt des Spätmittelalters in Hinblick auf ihre vom Hochmittelalterausgehende Genese, ihre Zusammensetzung, ihre Verfasstheit und ihre Abgrenzung nach außen untersucht. Außerdem sollen verschiedene Methoden ihrer Erforschung kennengelernt und diskutiert werden.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 12.09.2022.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 01. August und 01. Oktober 2022.

Zu erbringende Studienleistung

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre, Beiträge zur Diskussion, ein Referat und ein Essay.

Literatur Peter Csendes (Hrsg.): Stadt und Prosopographie. Zur quellenmäßigen Erforschung von Personen und sozialen Gruppen in der Stadt des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, Linz 2002 (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 6); Heinz Krieg (Hrsg.): Kloster und Stadt am südlichen Oberrhein im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Schopfheim 2011 (Das Markgräflerland 2011, 2); Mathias Kälble: Zwischen Herrschaft und bürgerlicher Freiheit. Stadtgemeinde und städtische Führungsgruppen in Freiburg im Breisgau im 12. und 13. Jahrhundert, Freiburg 2001 (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 33); Jürgen Miethke: Stadt und Universität im Spätmittelalter, in: Patrik Mähling(Hrsg.): OrientierungfürdasLeben, Kirchliche Bildungund Politik in Spätmittelalter, Reformation und Neuzeit, Münster i. W. 2010 (Arbeiten zur historischen und systematischen Theologie 13), S. 13-37; Gerhard Fouquet: Stadt-Adel: Chancen und Risiken sozialer Mobilität im späten Mittelalter, in: Günther Schulz (Hrsg.): Sozialer Aufstieg. Funktionseliten im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, München 2002 (Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit 25), S. 171-192; Mathias Kälble: Zünfte im Alltag der Stadt, in: Sönke Lorenz/Markus Dekiert (Hrsg.): Spätmittelalter am Oberrhein, Stuttgart 2001, S. 299-307.


Kolloquien

Prof. Dr. Birgit Studt

Oberseminar

  • Oberseminar 06LE11OS-20223
    In der Veranstaltung werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an Doktorand*innen sowie fortgeschrittene Studierende und Examenskandidaten/innen der Mediävistik. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung statt.
    Bemerkung: Nur auf persönliche Einladung.
    Blockveranstaltung; Fr 20.05.22 + Sa 21.05.22,  9-17 Uhr (c.t.)

Kolloquium für Examenskandidat*innen

  • Kolloquium für Examenskandidat*innen 06LE11K-20226
    Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene BA- und Masterstudierende. Es dient der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung (Abschlussarbeit, mündliches Staatsexamen). Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Herbst 2022 müssen Sie sich bis zum 31. März 2022 anmelden, indem Sie sich per Mail bei  oder  melden. 

    In der Mail-Anmeldung Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. Anfang April melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden. Alle Kandidat*innen werden dann per email zur Beratung für die Wahl bzw. endgültige Festlegung des Prüfungsthemas und zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen. 
    Diese Sitzung findet voraussichtlich in der ersten Semesterwoche statt Das weitere Kolloquium wird in zwei bis drei Kompaktveranstaltungen in der zweiten Semesterhälfte stattfinden. Dabei werden Abschlussarbeiten von Studierenden vorgestellt und gemeinsam diskutiert sowie Fragen zur mündlichen Prüfung besprochen. Ferner finden wissenschaftliche Vorträge zu neueren Forschungsfeldern statt. Das Kolloquium wendet sich an fortgeschrittene BA-, Master- und Lehramtsstudierende.

    Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme, schriftlichen Arbeitsaufgabe (z.B. kommentierte Literaturliste, Thesenpapier), ggf. Vorstellung der Abschlussarbeit



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