Lehrveranstaltungen im SoSe 2024
Hauptseminare in Mittelalterlicher Geschichte
„Wie man eine Stadt regieren soll." Ordnungsvorstellungen und Politikverständnis in der spätmittelalterlichen Stadt
Dozierende | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); 15.04.24 - 15.07.24 |
Mo 18 - 19 Uhr (c.t.); 15.04.24 - 15.07.24 | |
Ort/Raum | Kollegiengebäude IV/ Übungsraum 2 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-202459 |
Kommentar |
Im Zuge der gesellschaftlichen Diffusion von universitär produziertem Wissen rückten Universitätsabsolventen in wichtige herrschaftsnahe Positionen wie fürstliche und städtische Kanzleien auf. Aber wie gelehrt war eigentlich die städtische Politik? Im Seminar behandeln wir u.a. folgende Fragen: Wie verstanden die städtischen Amtsträger ihre eigenen Aufgaben und die der Ratsherren, Schöffen und Bürgermeister? Was waren und woraus wurden die wesentlichen Wertvorstellungen geschöpft, die man mit städtischer Ordnung und einem guten Stadtregiment in Verbindung brachte, und welche Kenntnisse, Eigenschaften und Verhaltensweisen wurden von den Ratsherren und Amtsleuten der Städte erwartet |
Hinweise | Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 27.09.2024. Mündliche Prüfungen nach nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22. Juli und dem 11. Oktober 2024. |
Zu erbringende Studienleistung | Regelmäßige Teilnahme, Übernahme von schriftlichen Arbeitsaufgaben, Sitzungsgestaltung mit Präsentation |
Literatur | Isenmann, Eberhard: Ratsliteratur und städtische Ratsordnungen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit: Soziologie des Rats, Amt und Willensbildung, politische Kultur, in: Monnet, Pierre/Oexle, Otto Gerhard (Hgg.): Stadt und Recht im Mittelalter. Göttingen 2003, S. 215-479; Kluge, Mathias: Die Macht des Gedächtnisses. Entstehung und Wandel kommunaler Schriftkultur im spätmittelalterlichen Augsburg. Leiden / Boston 2014. |
Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft
Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft
Dozierende | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Mi 14 - 16 Uhr (c.t.); 17.04.24 - 17.07.24 |
Ort/Raum | Kollegiengebäude IV / HS 4429 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-202458 |
Kommentar |
Das Seminar richtet sich ausschließlich an Masterstudierende. Es dient der Auffrischung und Erweiterung von Kenntnissen über Theorien und Methoden, die der Geschichtswissenschaft zur Verfügung stehen. Diskutiert werden neben Politikgeschichte, Begriffsgeschichte, Alltags- und Sozialgeschichte und Globalgeschichte auch relativ neue Konzepte (nicht nur) der Geschichtswissenschaft wie etwa Wissensgeschichte, Mediengeschichte oder material history: Welche Ansätze bieten diese noch recht jungen Herangehensweisen für die „allgemeine“ Geschichtswissenschaft? Was sind ihre Stärken und Schwächen? Zudem werden wir uns auch den „großen“ Fragen stellen: Gibt es genuin historische Theorien und wieviel Theorie braucht Geschichtswissenschaft überhaupt? Wie funktioniert inter- oder transdisziplinäres Arbeiten? Die spezifischen Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmenden sollen ebenso berücksichtigt werden |
Hinweise | Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 27.09.2024. |
Zu erbringende Studienleistung | schriftliche Hausarbeit, aktive Teilnahme und Vorbereitung inkl. regelmäßiger Lektüre, kleinere Aufgaben, kurze Präsentation |
Literatur | Marc Bloch, Apologie der Geschichtswissenschaft oder der Beruf des Historikers, Stuttgart 2002; Gunilla Budde/Dagmar Feist/Hilke Guenther-Arndt, Geschichte. Studium – Wissenschaft – Beruf, Berlin 2008; Jens Hacke/Matthias Pohlig (Hrsg.), Theorie in der Geschichtswissenschaft, Frankfurt am Main 2008; Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen 2007; Stefan Jordan, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. 5. Aufl. Stuttgart 2021. |
Proseminar
Überall Tyrannen? Politischer Widerstand im Mittelalter
Dozierende | Maria-Elena Kammerlander |
Uhrzeit | Mo 13 - 16 Uhr (c.t.); 15.04.24 - 15.07.24 |
Ort/Raum | Kollegiengebäude IV/ HS 4429 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11S-202411 |
Kommentar |
Skrupellos, verwüstend, unbarmherzig – das Werturteil über Tyrannen scheint eindeutig. Sie würden eine grausame Herrschaft ausüben und gegen ihren Verrat an einer gerechten Ordnung müsse vorgegangen werden. Doch wer sich mit den Besonderheiten vergangener Gesellschaften beschäftigt, mag sich nicht nur dafür interessieren, warum mittelalterliche Könige wie Roger II. von Sizilien oder Herzöge wie Johann Ohnefurcht als Tyrannen bezeichnet wurden, sondern auch, welche Zeitgenossen mit welchen Mitteln gegen diese beunruhigenden Machthaber politischen Widerstand leisteten: Wie standen sie für ihre Überzeugungen einer gerechten Herrschaft ein? Welche Formen des Widerstands standen ihnen zur Verfügung? Es waren nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ganze Gemeinschaften, die sich in Konfliktmomenten oft auch mit Gewalt widersetzten und versuchten, ihre Mitmenschen von ihren Vorstellungen einer guten Herrschaft zu überzeugen. Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 30. September 2024. |
Empfohlene Voraussetzung | Fremdsprachenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Kursteilnahme. Ich freue mich über Ihre Bereitschaft, englische, vielleicht auch französische Forschungsliteratur zu lesen. Wir besprechen das im Meet and Greet am 15. April 2024 |
Literatur | Einführende Leseempfehlung : André Krischer/Barbara Stollberg-Rilinger (Hrsg.): Tyrannen. Eine Geschichte von Caligula bis Putin, München2 2023, darin insbesondere die Beiträge von Gerd Althoff, André Krischer und Mona Garloff zu Kaiser Heinrich IV., König Richard III. und Königin Katharina von Medici |
Proseminar (PH Freiburg):
Askese als Kultur im Mittelalter
Dozierende | Prof. Dr. Birgit Studt |
Uhrzeit | Do 08.00 - 10:00 Uhr |
Ort/Raum | KG IV Raum 206 (PH FR, Kunzenweg 21) |
Veranstaltungsnummer | GES 009 |
Kommentar |
Wozu Heirat, Kinder, Haus, Hab und Gut? Wozu leben, lieben, arbeiten? Asketen in vielen Kulturen suchten stets Antworten auf solche Fragen – und setzten sie radikal um. Ein asketisches Leben bedeutet meist ein Leben in Keuschheit, Armut und Abgeschiedenheit, in einer kargen Gemeinschaft mit Ordensbrüdern und -schwestern, mit Gelübden und Praktiken – Askese heisst nichts anderes als „Übung“ - wie Fasten, Schweigen oder lebenslange Pilgerschaft. Die Mediävistik hat Askese in der Regel mit Blick auf die Entwicklung von klösterlicher Lebensformen und des Ordenswesens betrachtet. Die neuere Ordensforschung zielt auch auf kulturvergleichende Untersuchungen von asketischen Praktiken, Lehren und Vorstellungen, etwa mit Blick auf Buddhismus und Hinduismus. Wie wurde jeweils die Spannung zwischen Entsagung und Ertüchtigung, Disziplinierung und Verneinung ausgefüllt, und in welchem Verhältnis stand diese zur Identitätsbildung und Institutionalisierung? Das Seminar verfolgt dabei fünf Ziele:
|
Voraussetzungen | Aktive Teilnahme, Vorbereitende Lektüre deutsch- und englischsprachiger Texte, Übernahme eines Quellenpapiers mit kurzer Präsentation |
Einführende Literatur | Becker, Julia/Burkhardt, Julia: Von kreativen Impulsen zur Nachhaltigkeit: Innovationsleistungen religiöser Gemeinschaften im Mittelalter. In: Dies. (Hgg.): Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa, Regensburg 2021, S. 9–35; Breitenstein, Mirko: Die Benediktiner. Geschichte, Lebensformen, Spiritualität, München 2019; Dartmann, Christoph: Die Benediktiner. Von den Anfängen bis zum Ende des Mittelalters, Stuttgart 2014; Michaels, Axel: Kann weltflüchtige Askese innovative Kräfte auslösen? Drei Thesen, in: Becker/Burkhardt (Hgg).: Kreative Impulse. Innovations- und Transferleistungen religiöser Gemeinschaften im mittelalterlichen Europa, Regensburg 2021, S. 151–168; Ders.: Die Kunst des einfachen Lebens. Eine Kulturgeschichte der Askese, 2. Auflage, München 2022; Schreiner, Klaus: Mönchtum zwischen asketischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit, in: Schreiner, Klaus/Breitenstein, Mirko/Melville, Gert (Hgg.): Gemeinsam leben. Berlin 2013, S. 1-62; Traulsen, Johannes: Jungfrau und Mönch: Askese und Geschlecht in Crossdressing-Legenden des Mittelalters, in: Bennewitz, Ingrid u.a. (Hgg.): Gender Studies - Queer Studies - Intersektionalität, Göttingen 2019, S. 227–242; Ders.: Wüste, Wildnis, Einöde, in: Renz, Tilo u.a. (Hgg): Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. Ein Handbuch, Berlin 2018, S. 599–607; Röcke, Werner/Weitbrecht, Julia (Hgg.): Askese und Identität in Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin 2010.; Schlotheuber, Eva/Hirbodian, Sigrid (Hgg.): Zwischen Klausur und Welt Autonomie und Interaktion spätmittelalterlicher geistlicher Frauengemeinschaften, Ostfildern 2022; Gregor Dobler und Tilmann Kasten (Hgg.): Muße und Mußeforschung. Ein Kompendium, Tübingen 2023, Artikel „Askese“, S. 23-29 (Th. Böhm) u. „Verzicht“ (T. Heimerdinger), S. 217-223; |
Erasmus Tutorial
Intro to Studying History for Erasmus Students
Dozierende | Maria-Elena Kammerlander |
Uhrzeit | Mi 16 - 19 Uhr (c.t.) 14 täglich; 10.04.24 - 22.05.24 |
Mi 16 - 19 Uhr (c.t.) 14 täglich; 29.05.24 - 26.06.24 | |
Ort/Raum | Kollegiengebäude I/HS 1136 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11Ü-ERASMUS |
Kommentar |
This tutorial will introduce Erasmus Incoming students to studying History at Freiburg university. We´ll discuss topics like orientation on campus, the use of libraries and German databases as well as the peculiarities of the German historiography. Furthermore there will be useful information on registration of examinations and the types of examinations in Germany. Additionally the course should also serve as a regular platform for general questions regarding the Erasmus stay in personal contact. In short: Everything you need for a smooth start for your studies of history at Freiburg University. |
Zu erbringende Studienleistung | Regular attendance and active participation in class. Regular submission of protocols. (2 ECTS) Regular attendance and active participation in class. Regular submission of protocols. Writing a review in German and English. (3 ECTS) |
Kolloquien
Oberseminar: Neue Forschungen zur Mittelalterlichen Geschichte
Dozierende | Prof. Dr. Birgit Studt |
Datum | Fr. 28. Juni 2024 |
Ort/Raum | Kollegiengebäude IV / Übungsraum 2 |
Veranstaltungsnummer | 06LE11OS-20242 |
Programm |
9.15 Uhr 9.30-10.15 Uhr 10.30-11.15 Uhr 11.45-12.30 Uhr Mittagspause: (Pizza-Bestellung oder Ähnliches) 13.30-14.30 Uhr 15.00-18.00 Uhr 15.00-16.00 Uhr 16.30-17.30 Uhr 17.30 bis ca. 18.00 Uhr |
Literatur zur Nachmittags-Sektion |
Digital Humanities in den Geschichtswissenschaften, hg. v. Christina Antenhofer/Christoph Kühberger/Arno Strohmeyer, Wien 2024. |
Anmeldung per Mail |
Bitte melden Sie sich bei Interesse bis zum 20. Juni 2024 per Mail bei Frau Förster-Schüring unter verwaltung.studt@geschichte.uni-freiburg.de zum Oberseminar an. |
Allgemeiner Kommentar |
In den Oberseminar-Veranstaltungen werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an Doktorand*innen sowie fortgeschrittene Studierende und Examenskandidaten/innen der Mediävistik. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung statt. |