Lehrveranstaltungen im WiSe 2013/2014
Vorlesungen
Dr. Marc von der Höh
Italien im späteren Mittelalter
Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert gehörte die Appenin-Halbinsel als Schnittstelle zwischen der Welt des Mittelmeerraums und den nordalpinen Reichen zu den wohl vitalsten Regionen des mittelalterlichen Europa. In Norditalien entwickelten sich aus den hochmittelalterlichen Kommunen autonome staatliche Gebilde, die zwischen unterschiedlichen Verfassungsentwürfen pendelnd eine zersplitterte und vielfältige Welt hervorbrachten, auf deren Boden seit dem 14. Jahrhundert eine reiche Kultur der Städte und Höfe entstand, die bis weit in die Neuzeit hinein europäische Geschichte geprägt hat. In Mittelitalien erlebte der Kirchenstaat einen Niedergang, der in der Zeit von Avignonesischem Papsttum und Schisma einen Tiefpunkt fand, mit der Rückkehr der Päpste nach Rom einen Aufstieg erfuhr, der in das glänzende und zugleich fremdartige Renaissance-Papsttum einmündete. Der Süden schlug seit dem Ende der staufischen Herrschaft einen Sonderweg ein, der einen bis heute nachwirkenden Bruch zu den städtisch geprägten Regionen Nord- und Mittelitaliens bewirkte.
Die Vorlesung wird einen Überblick über knapp 300Jahre Geschichte zwischen Alpen und Sizilien, zwischen Korsika, Sardinien und der Adria präsentieren, bei dem neben den politischen, wirtschaftlichen und sozialen vor allem auch die kulturellen Entwicklungen zur Sprache kommen werden.
Literatur:
David Abulafia (Hg.): The short Oxford history of Italy. Italy in the central middle ages: 1000 – 1300, Oxford [u.a.] 2004;
John M.Najemy (Hg.): The short Oxford history of Italy. Italy in the age of the Renaissance: 1300-1550, Oxford [u.a.] 2004;
Elke Goez: Geschichte Italiens im Mittelalter, Darmstadt 2010.
Dr. Steffen Krieb
Überblicksvorlesung Mittelalter
Die Vorlesung unternimmt den Versuch, Grundlagenwissen über die Geschichte des Mittelalters zu vermitteln, ohne dabei den Anspruch enzyklopädischer Vollständigkeit zu erheben. Vielmehr sollen die Konturen der Epoche durch die Betrachtung strukturprägender Phänomene (Königsherrschaft, kirchliche Hierarchie, Lehnswesen, Grundherrschaft, kommunale Bewegungen) und fundamentaler Prozesse (Christianisierung, Ethnogenese, Staatenbildung) umrissen werden. Das gebotene Überblickswissen soll dabei durch die Diskussion zentraler Quellen an seine Grundlagen rückgebunden und durch die Erörterung von Forschungskontroversen in den Kontext aktueller Debatten in der historischen Mediävistik eingeordnet werden. Von den Teilnehmern wird die Bereitschaft zur Vertiefung der behandelten Themen durch die begleitende Lektüre empfohlener Literatur erwartet.
Literatur:
Harald Müller, Mittelalter (Akademie-Studienbücher Geschichte), Berlin 2008.
Matthias Meinhardt / Andreas Ranft / Stephan Selzer (Hg.), Mittelalter (Oldenbourg Lehrbuch Geschichte), München 2007.
Jörg Schwarz, Das europäische Mittelalter (Grundkurs Geschichte), Stuttgart 2006.
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Hauptseminare
Dr. Marc von der Höh
Die italienischen Seestädte
Wenige politische Gebilde haben unsere Vorstellung von der mediterranen Dimension europäischer Geschichte so geprägt wie die italienischen Seestände Pisa, Genua, Venedig und (vielleicht weniger präsent) Amalfi. Seit dem 10. Jahrhundert setzten sich diese aufgrund ihrer topographischen Beschaffenheit geradezu zwangsläufig auf das Meer geworfenen Gemeinschaften mit der zu dieser Zeit noch muslimisch dominierten Welt des Mittelmeerraums auseinander. Sie entwickelten dabei – jede auf ihre Weise – innere Strukturen, die ihrer Doppelstellung als Kommune und Seemacht gerecht werden mussten. Mit unterschiedlichem Erfolg eroberten sich diese Städte und ihre Flotten ihren Platz in der großen Politik und in den Handelsströmen des Mittelmeeres und gerieten dabei seit dem 11. Jahrhundert immer wieder miteinander in Konflikt. Im Hauptseminar wird die Geschichte dieser einzigartigen Gebilde zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert in chronologischen und thematischen Schnitten erarbeitet. Das Plenum des Seminars findet von 18-20 h statt, zuvor ist die Vorbereitung und Vertiefung des Sitzungen in Arbeitsgruppen vorgesehen
Literatur:
Philip James Jones: The Italian City-State, 500-1300. From Commune to Signoria, Oxford [u.a.] 1997;
David Abulafia (Hg.): The short Oxford history of Italy. Italy in the central middle ages: 1000 – 1300, Oxford [u.a.] 2004;
John M.Najemy (Hg.): The short Oxford history of Italy. Italy in the age of the Renaissance: 1300-1550, Oxford [u.a.] 2004;
Nikolas Jaspert: Austausch-, Transfer- und Abgrenzungsprozesse: Der Mittelmeerraum, in: Thomas Ertl (Hg.): Die Welt 1250 – 1500, Wien 2009, S. 138-174
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Dr. Steffen Krieb
Politische Kommunikation und öffentliche Meinung im Hoch-und Spätmittelalter
Formen und Funktionen politischer Kommunikation gehören zu den Dauerbrennern der geschichtswissenschaftlichen Forschung. In der historischen Mediävistik ist dieses Feld in jüngerer Zeit vor allem durch ein starkes Interesse an symbolischen und rituellen Dimensionen politischen Handelns gekennzeichnet. Die in diesem Kontext vorgelegten Arbeiten haben unser Verständnis für die Funktionsweisen politischen Handelns im Mittelalter deutlich erweitert. Der Rekurs auf die Ehre oder der Streit um gesellschaftlichen Rang werden nicht mehr als vernachlässigbares Beiwerk, sondern als integraler Bestandteil mittelalterlicher Politik betrieben. Weniger Beachtung hat bisher der Zusammenhang zwischen der öffentlichen Inszenierung politischen und herrschaftlichen Handelns mit der jeweils adressierten Öffentlichkeit gespielt. Im Seminar wird daher danach gefragt, wie die Reaktionen der Adressaten auf politische Prozesse zurückwirkten resp. bereits durch ihre vermeintliche oder tatsächliche Erwartungshaltung im Vorhinein prägten. Mit anderen Worten geht es um die Rolle der öffentlichen Meinung als politischer Faktor und als Adressat kommunikativer Handlungen in propagandistischer Absicht. Als Kommunikationsräume sollen neben Hoftagen und Konzilien vor allem städtische Öffentlichkeiten in den Blick genommen werden, die es gelegentlich erlauben außer den gleichsam offiziellen und gelenkten Medien auch das Gerücht als Träger öffentlicher Meinung zu beobachten.
Die Bereitschaft zu intensiver Beschäftigung mit lateinischen und frühneuhochdeutschen Quellen (Chroniken, Einblattdrucke, Flugschriften) wird erwartet. Das Seminar ist dreistündig angelegt, wobei die beiden ersten Stunden der Diskussion im Plenum, die dritte Stunde der Vorbereitung der folgenden Sitzung in einer Kleingruppe dienen.
Literatur:
Hruza, Karel (Hg.): Propaganda, Kommunikation und Öffentlichkeit (11.-16. Jahrhundert), Wien 2001.
Kintzinger, Martin (Hg.): Politische Öffentlichkeit im Spätmittelalter (Vorträge und Forschungen, 75), Ostfildern 2011.
Schubert, Ernst: Erscheinungsformen der öffentlichen Meinung im Mittelalter, in: Das Mittelalter Bd. 6, 1 (2001), S. 109-127.
Sprandel, Rolf: Die Fälschungen in der öffentlichen Meinung des Spätmittelalters. Eine Studie zur Chronistik in Deutschland 1347-1517, in: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae Historica München, 16.-19. September 1986 (MGH Schriften, 33,1-5), Hannover 1988, Tl. 1, S. 241-261.
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Dr. Michael Matzke & Prof. Dr. Jürgen Dendorfer
Rang und Rechte - König, Herzöge, Bischöfe und Grafen in Bildquellen (Münzen und Siegeln) ihrer Zeit (10.-12. Jahrhundert)
Wer regierte wann wo? Wer nutzte zu welcher Zeit königliche Rechte? Wie ließen sich Könige, Fürsten und Herren gegenüber den Untertanen repräsentieren und welches Selbstverständnis lässt sich daraus ableiten? Für weite Teile des Mittelalters verfügen wir zu solchen Fragen nur über bruchstückhafte Kenntnisse. Denn in den Geschichtswissenschaften werden in der Regel vorwiegend schriftliche Quellen mit immer wieder neuen Methoden und Ansätzen ausgewertet, da diese meist in ganz spezifischen Entstehungskontexten stehen und nur in sehr geringer Anzahl überliefert sind. Gerade für das frühere Mittelalter besteht ein großer Mangel an zuverlässigen und aussagekräftigen Quellen. Daher ist es erstaunlich, dass hilfswissenschaftliche Quellengruppen wie Münzen oder auch Siegel trotz ihres hohen Aussage- und Symbolwerts bisher kaum Berücksichtigung gefunden haben, obgleich sie in relativ großer Zahl überliefert sind und ihr klarer Entstehungskontext zuverlässige Aussagen über Herrschaftsverhältnisse, das Selbstverständnis von Eliten und wirtschaftliche Fragen zulässt. Erst in jüngster Zeit wird der Wert solcher Quellen wieder mehr gewürdigt. Das Seminar macht daher am Beispiel einzelner Herrscher und Fürsten den Symbol- und Aussagegehalt von Siegeln, Münzen und anderen Bildquellen nutzbar und wertet sie zusammen mit den traditionellen Schriftquellen für eine umfassende historische Interpretation aus. Dabei sollen ihre ikonografischen und rechtssymbolischen Aspekte besonders berücksichtigt werden.
Literatur:
Percy Ernst Schramm, Die deutschen Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit: 751-1190, München21983;
A. Luschin von Ebengreuth, Allgemeine Münzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der Neueren Zeit, 2. Aufl. München/Berlin 1926, S. 235-275;
Wilfried Schöntag, Das Reitersiegel als Rechtssymbol und Darstellung ritterlichen Selbstverständnisses. Fahnenlanze, Banner und Schwert auf Reitersiegeln des 12. und 13. Jahrhunderts vor allem südwestdeutscher Adelsfamilen, in: Konrad Krimm/Herwig John (Hgg.), Bild und Geschichte: Studien zur politischen Ikonographie, Festschrift Hansmartin Schwarzmaier, Sigmaringen 1997, S. 79-123.
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Proseminare
Tomaszewski, Marco
Apfelschuss, Freiheitskampf und Rütlischwur? Die mittelalterliche Eidgenossenschaft und die Entstehung eines eidgenössischen Bewusstseins
Tells Apfelschuss, Freiheitskampf und Rütlischwur sind sind wichtige Elemente der Schweizer nationalen Identität. Diese ist damit nach wie vor und auch in öffentlichen Debatten sehr stark auf das Mittelalter bezogen. Allerdings hat die Nationalismusforschung gezeigt, dass Nationen Erfindungen der Moderne und die mit ihnen verbundenen Traditionen und beanspruchten Kontinuitäten seit der Vormoderne oft konstruiert sind. Es stellt sich also die Frage, inwieweit hier überhaupt eine Kontinuität besteht und wie ein mittelalterliches eidgenössisches Bewusstsein zu beurteilen und einzuordnen ist.
Im Proseminar soll zunächst die Entstehung der mittelalterlichen Eidgenossenschaft vor allem anhand von Urkunden, Akten und Chroniken nachvollzogen und in zeitgenössische Kontexte eingeordnet werden.
Dabei geht es unter anderem darum, einem mittelalterlichen eidgenössischen Bewusstsein auf die Spur zu kommen und dieses mit modernen nationalen Vorstellungen und Geschichtsbildern zu vergleichen bzw. von diesen abzugrenzen.
Literatur:
Kreis, Georg; Wiget, Josef: Mythos Rütli. Geschichte eines Erinnerungsortes, Zürich 2004.
Sablonier, Roger: Gründungszeit ohne Eidgenossen. Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300, Baden 2008.
Maissen, Thomas: Die ewige Eidgenossenschaft. (Wie) Ist im 21. Jahrhundert Nationalgeschichte noch schreibbar?, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 59 (2009), S. 7-20.
Marchal, Guy P.: Schweizer Gebrauchsgeschichte. Geschichtsbilder, Mythenbildung und nationale Identität, Basel 2006.
Wiget, Josef (Hg.): Die Entstehung der Schweiz. Vom Bundesbrief 1291 zur nationalen Geschichtskultur des 20. Jahrhunderts, Schwyz 1999.
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Dr. Steffen Kreib
Papst Innozenz III.
Auch wenn ihm die Nachwelt den Titel „der Große“ verwehrt hat, gehört der als Lothar von Segni geborene Innozenz III. zu den bedeutendsten Päpsten des Mittelalters. In sein Pontifikat fallen entscheidenden Weichenstellungen für die weitere Entwicklung des Papsttums, vor allem für dessen Verhältnis zu den weltlichen Herrschern. Innozenz entwickelte den traditionellen Gedanken zur Stellung des Papstes als Vicarius Christi weiter und versuchte die damit formulierten Ansprüche gegenüber den europäischen Königen in der Praxis durchzusetzen. Dies ist insbesondere an seinem Eingreifen in den staufisch-welfischen Thronstreit sowie an den Konflikten mit den Königen von Frankreich und England zu erkennen. In die Amtszeit Innozenz‛ III. fallen auch die Entwicklung der päpstlichen Kurie zu einer Zentralbehörde und die Begründung der weltlichen Herrschaft im Patrimonium Petri, aus dem schließlich der Kirchenstaat entstand. Zu den Kennzeichen seines Pontifikats gehören zudem die religiösen Bewegungen der Zeit, die er als Häretiker mit Gewalt verfolgen ließ – wie die Katharer in Südfrankreich – oder als Reformer in die kirchliche Hierarchie integrierte – so etwa Franz von Assisi und seine Anhänger. Zu den zentralen Aufgaben seines Amtes zählte Innozenz III. zudem die Befreiung des Heiligen Landes und die Reform von Kirche und Klerus. Der vom Papst ausgerufene und von seinen Legaten geleitete Kreuzzug scheiterte, da das Kreuzfahrerheer nicht bis ins Heilige Land kam, sondern statt dessen das christliche Konstantinopel eroberte. Dem Reformanliegen diente schließlich das IV. Laterankonzil im Jahr 1215, das als Höhepunkt des Pontifikates gelten kann.
Am Beispiel des Pontifikats Innozenz III. sollen Grundfragen und -probleme der mittelalterlichen Geschichte, wie das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Gewalt, der Umgang der kirchlichen Hierarchie mit religiösen Bewegungen oder der Kreuzzugsgedanke erörtert werden. Zugleich dient das Seminar zum Erlernen und Einüben der Methoden historischen Arbeitens unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der mittelalterlichen Geschichte.
Literatur:
Frenz, Thomas (Hg.): Papst Innozenz III. Weichensteller der Geschichte Europas, Stuttgart 2000.
Ders.: Das Papsttum im Mittelalter, Köln 2010.
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte. Mittelalter, Stuttgart 32006.
Moore, John C.: Pope Innocent III. (1160/61-1216). To root up and to plant, Leiden 2003.
Sayers, Jane: Innocent III. Leader of Europe 1198 – 1216, London 1994.
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Pia Eckhart, M.A.
Richard III. - England am Ende der Rosenkriege
Im September 2012 wurde bei Grabungsarbeiten auf einem Parkplatz in Leicester ein Skelett gefunden, das sofort intensive, interdisziplinäre Forschungen auslöste. Anfang des Jahres 2013 konnten die Wissenschaftler der Leicester University schließlich auf einer Pressekonferenz verkünden, dass es sich bei dem Toten mit größter Wahrscheinlichkeit um den am 22. August 1485 in der Schlacht bei Bosworth gefallenen König Richard III. handelt. Entscheidend für diese Einschätzung war nicht zuletzt der positive DNA-Vergleich mit dem Kanadier Michael Ibsen, einem Nachfahren in direkter Linie von Richards Schwester Anne of York. Dieser spektakuläre Fund hat ein großes Echo in den englischen Medien hervorgerufen, bis hin zu einer öffentlichen Debatte um die angemessene Bestattung der königlichen Überreste. Dies bietet die Gelegenheit, sich eingehend mit Richards III. kurzer Regentschaft zu beschäftigen, die gemeinhin mit dem Ende des englischen Mittelalters verbunden wird. Die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedingungen des englischen Spätmittelalters in der von komplexen Konflikten geprägten Zeit der Rosenkriege werden dabei ebenso in den Blick genommen wie die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in der zeitgenössischen Gesellschaft und Medienlandschaft.
Literatur: Paul Murray Kendall, The Yorkist age. Daily life during the Wars of the Roses, London 1962.
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Übungen
Pia Eckhart, M.A.
Quellen aus der Zeit der englischen Rosenkriege
In der Übung sollen wichtige Quellen aus der Zeit der englischen Rosenkriege (ca. 1455 bis 1485) gemeinsam gelesen und analysiert werden. Dabei geht es einerseits darum, verschiedene Textsorten und -gattungen von der Historiografie bis zum Verwaltungsschriftgut kennenzulernen. Bei Interesse können neben Editionen auch Originaldokumente gelesen werden. Die Übung eignet sich als vertiefende Begleitung zum Proseminar „Richard III.“, es sind jedoch auch fortgeschrittene Studierende willkommen. Textauswahl und Themenschwerpunkte werden an die Interessen der Teilnehmenden angepasst.
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Dr. Marc von der Höh
Von der Handschrift zur Geschichte - Techniken und Methoden der Mediävistik
Am Beispiel einer Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts, die Hofordnung, Einnahmen- und Ausgabenrechnungen sowie Inventare von Burgen enthält, werden mediävistische Techniken und Methoden gemeinsam und praktisch erarbeitet. Das Spektrum reicht dabei von Paläographie, Kodikologie, Aktenkunde und Numismatik bis hin zu sozial- und wirtschaftshistorischen Methoden. Dabei wird der Weg der Forschung von der Entzifferung von Schriften und der Sicherung hilfswissenschaftlicher Befunde, über die Aufbereitung der Daten bis hin zur Rekonstruktion historischer Zusammenhänge gemeinsam beschritten. Deutlich werden dabei einmal die jeweiligen Anforderungen und Herausforderungen, aber auch das heuristische Potential quellennaher Forschung.
Literatur:
Friedrich Beck /, Eckart Henning (Hg.): Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die historischen Hilfswissenschaften, Köln [u.a.] 2012;
Werner Paravicini (Hg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Bilder und Begriffe. Bearb. von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer. (Residenzenforschung 15 II, 1+2) Ostfildern 2005;
Werner Paravicini (Hg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Hof und Schrift. Bearb. von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer. (Residenzenforschung 15 III) Ostfildern 2007.
Prof. Dr. Birgit Studt
Forschungsdesign (Planung und Präsentation von Forschungsprojekten)
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Kolloquien
Prof. Dr. Birgit Studt
Examenskolloquium
Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene Studierende. Es dient der Vorbereitung auf das Examen (Klausur, mündliches Staatsexamen, Magisterprüfung).
Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt.