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Lehrveranstaltungen im WiSe 2017/2018

Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte II | Prof. Dr. Birgit Studt im Wintersemester 2017/18

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Vorlesungen

Einführungsvorlesung

Dozierende Prof. Dr. Astrid Möller, Prof. Dr. Birgit Studt 
Uhrzeit Mittwoch 08:00-10:00 Uhr c.t.
Raum Audimax, KG II
Veranstaltungs-Nummer 06LE11V-20171810
Kommentar Die Einführungsvorlesung stellt exemplarische Zugänge zu zentralen, übergreifenden historischen Phänomenen vor und erläutert dabei epochenspezifische Fragestellungen und aktuelle disziplinäre Forschungsansätze, die in den unterschiedlichen Teilbereichen der Geschichtswissenschaften entwickelt worden sind. Am Konzept der Politischen Kultur soll gezeigt werden, wie Herrschaft in historischen Gesellschaften funktionierte, begründet und gesichert wurde. Besonderes Augenmerk gilt der Bedeutung von Ritualen der Herrschaftsausübung sowie den symbolischen Formen der Kommunikation, mit denen politische Ansprüche kommuniziert, Konflikte ausgetragen und Beherrschte integriert wurden. Es wird auch gefragt nach den Mechanismen der Entscheidungsfindung, dem Verhältnis von Religion und Politik, nach politischen Ideen und dominanten politischen Diskursen. Berücksichtigt werden sollen aber auch die soziale Ordnung und die zentralen politischen Institutionen.
Zu erbringende Studienleistungen  Die Vorlesung schließt mit einer Klausur in der letzten Semesterwoche ab.


Überblicksvorlesung Deutsche Geschichte im Spätmittelalter

Dozierende Prof. Dr. Birgit Studt 
Uhrzeit

Dienstag 10:00-12:00 Uhr c.t.

Raum HS 2004, KG II
Veranstaltungs-Nummer 06LE11V-2017189
Kommentar Die Vorlesung behandelt zentrale Entwicklungslinien und entscheidende Wendepunkte in der Verfassungsentwicklung des römisch-deutschen Reiches in seinen europäischen Bezügen. Der zeitliche Horizont reicht vom Ende der Stauferherrschaft und den zukunftweisenden Entwicklungen auf der Ebene der Territorien und Städte seit dem sog. Interregnum, über die Verfassungsexperimente des 14. Jahrhunderts, die konziliare Bewegung und die Versuche zur Reichs- und Kirchenreform im 15. Jahrhundert bis hin zu Maximilian I.
Literatur Ulf Dirlmeier, Gerhard Fouquet, Bernd Fuhrmann: Europa im Spätmittelalter 1215–1378. München 2003, S. 153 ff..
Bernd Schneidmüller: Konsens – Territorialisierung – Eigennutz. Vom Umgang mit spätmittelalterlicher Geschichte. In: Frühmittelalterliche Studien 39 (2005), S. 225–246.
Prietzel, Malte: Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter (Geschichte kompakt). Darmstadt. 2. Aufl. 2010.
Rexroth, Frank: Deutsche Geschichte im Mittelalter (Beck Wissen). München 2005.


Masterseminare/Hauptseminare

Die mittelalterliche Bibliothek: Wissenspeicher und Wissensordnung

Dozierende Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Mittwoch 12:00-14:00 Uhr c.t.
Raum HS 4429, KG IV
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-20171861
Kommentar

Im digitalen Zeitalter scheint uns langsam die Vorstellung davon zu entgleiten, was einmal eine Bibliothek war: ein Zugang zu einer beträchtlichen, aber begrenzten Menge an Büchern, die nur an einem bestimmten Ort und zu bestimmten Bedingungen verfügbar war und deren Sammlung eine sinnvolle Ordnung verlangte, damit dort Wissen bewahrt und abrufbar war. Mit einer solchen Entfamiliarisierung von heutigen Selbstverständlichkeiten lassen sich vielleicht die Folgen der digitalen Wende für unsere Konzeptionen der Wissensproduktion besser einschätzen. Dazu soll in dem Seminar untersucht werden, welche Rolle mittelalterliche Bibliotheken für die Speicherung und Weitergabe von Wissen hatten: Wo gab es Büchersammlungen, und wer verfügte im Mittelalter überhaupt über Bücher? In welcher medialen Erscheinungsform waren Texte greifbar und zu vervielfältigen? Wer hatte Zugang zu Bibliotheken, nach welchen Regeln wurden Bücher geordnet, und welche Regeln gab es für ihre Benutzung? Wie waren Bibliotheksräume ausgestattet, und wie wurden Büchersammlungen wahrgenommen? Wann und wie wurden Bibliothekskataloge angelegt? Warum wurden Büchersammlungen zerstreut oder gingen ganz verloren? Und über welche Recherchemöglichkeiten verfügen wir, um verlorene Bibliotheken zu rekonstruieren?

Zu erbringende Prüfungsleistung
Abgabetermin der Hausarbeiten: 19.03.2018

Literatur

Andreas, Speer: Translatio studiorum. Die mittelalterlichen Bibliotheken und die Weitergabe des Wissens, in: Der Schatz des Amplonius. Die große Bibliothek des Mittelalters in Erfurt. Hg. v. Kathrin Paasch. Erfurt 2001, S. 12–19,

H.-S. Schuster: Art. „Bibliotheksgeschichte“. In: Severin Corsten (Hg.): Lexikon des gesamten Buchwesens. 1. Teil. 2. Völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart 1987, S. 404-413;

Ladislaus Buzás: Deutsche Bibliotheksgeschichte des Mittelalters. Wiesbaden 1975; Uwe Jochum: Geschichte der abendländischen Bibliotheken, Darmstadt, 2.Aufl. 2012.


Proseminare

Ehe, Familie, Verwandtschaft in der Vormoderne

Dozierende Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit Dienstag 10:00-12:00 Uhr c.t.
Raum R106, Breisacher Tor
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-2017186
Kommentar Das Seminarthema berührt zentrale Lebensbereiche der Menschen in vormodernen Gesellschaften, dementsprechend werden Fragen zum familiären Zusammenleben, Muster bei der Wahl der Ehepartner und der Umgang mit Kindern bearbeitet, aber auch Aspekte wie sich wandelnde Geschlechterrollen, Formen der Arbeitsteilung und -organisation, Regelungen der Herrschafts- und Besitznachfolge, Erbregelungen und Güterweitergabe, Formen freiwilliger und „künstlicher“ Verwandtschaft (Freundschaft, Patenschaft etc.) sowie zeitgenössische Repräsentationen und Denkmodelle von Familie und Verwandtschaft. Besonders interessant ist es, familiäre und verwandtschaftliche Bindungen im Kontext anderer (herrschaftlicher bzw. genossenschaftlicher, religiöser, politischer, wirtschaftlicher etc.) sozialer Beziehungsgefüge zu betrachten. Zu untersuchen sind außerdem Spannungen zwischen verschiedenen Formen Verwandtschaft zu organisieren (in etwa mit Blick auf die Weitergabe von Gütern und Besitz oder aber auch auf politische Repräsentation). So werden die sozialen Hierarchien und Gruppierungen, vertikalen wie horizontalen Beziehungen deutlich, die die Menschen des europäischen Mittelalters herstellten und unterhielten, und die ihre Lebensumstände grundsätzlich beeinflussten.

Anforderungen und Termine: Lektüresprachen sind dt. und engl. Bitte besuchen Sie das zugehörige Tutorat von Simona Zhou (s. Homepage Historisches Seminar).

Zu erbringende Prüfungsleistung Abgabe der schriftlichen Prüfungsleistung bis zum 23.03.2017, mündliche Prüfungstermine nach Vereinbarung i. d. R. vor dem 23.03.2017.
Zu erbringende Studienleistung Im Proseminar sind verschiedene, schriftliche Studienleistungen zu erbringen sowie die Proseminarklausur mit Tutoratsteil erfolgreich abzulegen. Klausurtermin ist voraussichtlich der 16. Januar 2018.
Literatur Mitterauer, Michael/Gestrich, Andreas/Krause, Jens-Uwe, Geschichte der Familie (Europäische Kulturgeschichte 1), Stuttgart 2003.
Sabean, David Warren/Teuscher, Simon, Kinship in Europe. A New Approach to Long Term Development, in: Dies./Mathieu, Jon (Hg.), Kinship in Europe. A New Approach to Long Term Development (1300-1900), New York 2007, S. 1-32.


Handwerk, Zünfte und Verlagssystem im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Dozierender Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit Dienstag 14:00-16:00 Uhr c.t.
Raum R2, Bismarckallee 22
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-2017189
Kommentar Zünfte spielten bei der Produktion von handwerklichen Gütern vom Mittelalter bis weit in die Frühe Neuzeit eine entscheidende Rolle. Als zumeist städtische Körperschaften erfüllten sie jedoch nicht nur wirtschaftliche, sondern ebenso religiöse, soziale, karitative, politische oder militärische Funktionen. In wirtschaftlicher Hinsicht standen Zunfthandwerker (und auch Zunfthandwerkerinnen) in Konkurrenz zu anderen legalen und illegalen Produktionsformen innerhalb und außerhalb von Städten. Neben der zünftischen Herstellung von Waren existierten beispielsweise schon früh proto-industrielle Formen der Verlagsproduktion, aber auch konkurrierende klösterliche Produktion sowie illegale „Schattenwirtschaft“.

Das Seminar soll zum einen Einblicke in spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Wirtschaftsformen, insbesondere der Warenherstellung geben. Zum anderen bietet es (u.a. am Beispiel der Zünfte) eine Einführung in grundlegende politische, gesellschaftliche und kulturelle Aspekte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dabei spielen unter anderem Fragen der politischen Organisation (insbesondere von Städten), religiöse Vorstellungen oder Geschlechterrollen eine Rolle.

Zu erbringende Prüfungsleistung

Abgabetermin der Hausarbeiten: 16. März 2018

Literatur Buchner, Thomas; Hoffmann-Rehnitz, Philip R. (Hg.), Shadow economies and irregular work in urban Europe. 16th to early 20th centuries, Wien/Berlin/Münster 2011.

Cerman, Markus, Vorindustrielles Gewerbe und Proto-Industrialisierung, in: Cerman Markus u.a. (Hg.), Wirtschaft und Gesellschaft. Europa 1000–2000, Innsbruck 2011, S211–227.
Holbach, Rudolf, Kredit gegen Arbeit. Prekäre Ökonomien und die Chancen und Probleme der Organisationsform „Verlag“ im vormodernen Gewerbe, in: Signori, Gabriela, Prekäre Ökonomien. Schulden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, Konstanz 2014, S. 71–102.
Jullien, Eva; Pauly, Michel, Craftsmen and guilds in the medieval and early modern periods, Stuttgart 2016.
Kluge, Arnd, Die Zünfte, 2. Aufl. Stuttgart 2009.
Schulz, Knut, Handwerk, Zünfte und Gewerbe. Mittelalter und Renaissance, Darmstadt 2010.


Übungen

Buchkunde - Paläografische und kodikologische Übung

Dozierende Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit Donnerstag 16:00-18:00 Uhr
Raum HS 4450, KG IV
Veranstaltungs-Nummer

06LE11Ü-20171811

Kommentar Zentrale Themen der Übung sind neben der Geschichte von Handschriften und frühen gedruckten Büchern, das Erfassen und Auswerten kodikologischer Zusammenhänge, also (im)materieller Befunde am Buch selbst, außerdem die spezifischen Eigenschaften verschiedener Buchschriften, sowie Techniken der Buchherstellung, der Textorganisation oder des Layouts vormoderner Bücher. Im Vordergrund soll nicht die Schriftgeschichte stehen, sondern ganz praktisch die Schriftkunde- und Lesekompetenzen eingeübt oder je nach Kenntnisstand der TeilnehmerInnen vertieft werden. Weitere mögliche Themen sind mittelalterliche Textualität, verschiedene Erschließungs- oder Editionstechniken oder die Geschichte des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Buchmarkts -- das Programm richtet sich nach dem Interesse der TeilnehmerInnen und wird gemeinsam erarbeitet. Praktische Einheiten an originalen Büchern im Sonderlesesaal der UB sind geplant.

Verpflichtende Anweisung

Erwartet werden Lektüre und aktive Teilnahme an den praktischen Übungen sowie die Übernahme einer Sitzungsleistung (Impulsreferat mit Handout und Diskussionsleitung bzw. Anleitung einer praktischen Übung).
Literatur Kümper, Hiram, Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014, bes. S. 27-182.


Referate, Präsentationen, Sitzungsgestaltungen vorbereiten und durchführen am Beispiel des Themenfeldes "Reformation"

Dozierender Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit Donnerstag 16:00-18:00 Uhr c.t.
Raum Übungsraum 2, KG IV
Veranstaltungs-Nummer

06LE11Ü-20171813

Kommentar Wie hält man gute Referate oder bereitet interessante Sitzungsgestaltungen vor? Ziel dieser Übung ist es, Sinn und Zweck verschiedener Präsentationsformen zu reflektieren, zu diskutieren und praktisch an Themen aus dem Feld „Reformation“ einzuüben.

Mündliche Präsentationsformen spielen in der Wissenschaft eine wichtige Rolle. Neben der schriftlichen Präsentation von Forschungsergebnissen in Form von Monographien und Aufsätzen sind Vorträge ein grundsätzlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Betriebs. Die Kompetenz, Sachverhalte verständlich und zielgruppengerecht zu präsentieren, ist aber auch außerhalb der Universität wichtig. Während noch vor wenigen Jahren Seminarsitzungen fast ausschließlich aus Referaten mit anschließender Diskussion bestanden, werden mittlerweile diese Formen der Präsentation insbesondere in vielen Proseminaren eher zurückhaltend eingesetzt. Dies ermöglicht vielfältigere didaktischen Methoden und weniger frontal ablaufenden Sitzungen. Andererseits besteht dann die Gefahr, Präsentationstechniken und Sitzungsgestaltungen, die später (in und außerhalb des Studiums) eingefordert werden, nicht einüben und trainieren zu können.

Hierfür bietet die Übung umfassend Möglichkeiten. Die Sitzungen bestehen aus zwei Teilen: Zunächst einem inhaltlichen Teil, der von den TeilnehmerInnen gestaltet wird. Hier werden Referate und Sitzungsgestaltungen zum Thema Reformation gehalten. Anschließend werden die Präsentation bzw. Sitzungsgestaltung in einem zweiten Teil  ausführlich in der Gruppe reflektier. Auswahl und Anwendung von Präsentationsformen hängen sowohl von der Zielgruppe als auch vom jeweiligen Thema ab. In der Übung werden wir uns daher zunächst einführend mit dem Themenfeld „Reformation“ befassen, um daraus Sitzungs- und Referatsthemen zu entwickeln.

Die Übung richtet sich an Studierende aller Semester und Epochen. Basiskenntnisse im Bereich Reformationsgeschichte sind hilfreich, aber nicht Voraussetzung. In jedem Fall sollten Sie aber die Bereitschaft mitbringen, sich umfassend in das Thema einzuarbeiten.

Literatur zu Referaten und Präsentationen:

Bartsch, Tim-Christian; Rex, Bernd, Rede im Studium. Eine Einführung, Paderborn 2008.

Karmasin, Matthias; Ribing, Rainer, Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen, 8. aktual. Aufl. Wien 2014.

 

zur Reformation:

Ehrenpreis, Stefan; Lotz-Heumann, Ute, Reformation und konfessionelles Zeitalter (Kontroversen um die Geschichte), 2., durchges. Aufl. Darmstadt 2008.

Leppin, Volker, Die Reformation (Geschichte Kompakt), Darmstadt 2013.


Kolloquien

Prof. Dr. Birgit Studt

  • Oberseminar
    Veranstaltungsnummer: 06LE11K-201791
    In der Veranstaltung werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Examenskandidaten/innen und Doktoranden/innen. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung am 16./17.6.2017 im Liefmannhaus statt.  
     
  • Kolloquium für Examenskandidat*innen
    Veranstaltungsnummer: 06LE11K-2017186
    Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene Studierende. Es dient der Vorbereitung auf das Examen (Klausur, mündliches Staatsexamen, Abschlußarbeiten). Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt. Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Frühjahr 2018 müssen Sie bis zum 30. September 2017 anmelden, indem Sie sich in eine Liste eintragen, die im Sekretariat ausliegt. In der Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. In ersten Oktoberwoche melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden. Alle Kandidaten werden dann schriftlich zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen.

     
  • Forschungsdesign (Planung und Präsentation von Forschungsprojekten)
    Veranstaltungsnummer: 00LE00Ü-ID121817 

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