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Lehrveranstaltungen im WS 2018/2019

Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte II (Prof. Dr. Birgit Studt) im Wintersemester 2018/2019

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Vorlesungen

Einführung in die Geschichtswissenschaft

Dozierende Prof. Dr. Astrid Möller,
Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Mittwoch 08:30-10:00 Uhr c.t.
Raum Audimax, KG II
Veranstaltungs-Nummer 06LE11V-2018197
Kommentar

Die Einführungsvorlesung stellt exemplarische Zugänge zu zentralen, übergreifenden historischen Phänomenen vor und erläutert dabei epochenspezifische Fragestellungen und aktuelle disziplinäre Forschungsansätze, die in den unterschiedlichen Teilbereichen der Geschichtswissenschaften entwickelt worden sind. Am Konzept der Politischen Kultur soll gezeigt werden, wie Herrschaft in historischen Gesellschaften funktionierte, begründet und gesichert wurde. Besonderes Augenmerk gilt der Bedeutung von Ritualen der Herrschaftsausübung sowie den symbolischen Formen der Kommunikation, mit denen politische Ansprüche kommuniziert, Konflikte ausgetragen und Beherrschte integriert wurden. Es wird auch gefragt nach den Mechanismen der Entscheidungsfindung, dem Verhältnis von Religion und Politik, nach politischen Ideen und dominanten politischen Diskursen. Berücksichtigt werden sollen aber auch die soziale Ordnung und die zentralen politischen Institutionen.
Die Veranstaltung wird begleitet von einem Pflichttutorat, das 14tägig stattfindet. Die Termine und das Verteilverfahren werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.


Zu erbringende Studienleistungen

Die Vorlesung schließt mit einer Klausur in der letzten Semesterwoche ab. Für Studierende des BA-Studiengangs Russlandstudien: Klausur


Masterseminare/Hauptseminare

Sklaverei im euromediterranen Mittelalter. Konzepte,Semantiken, Praktiken

Dozierende Prof. Dr. Birgit Studt
Uhrzeit Montag 14:00-16:00 Uhr c.t.
Raum HS 4429 / KG IV
Veranstaltungs-Nummer

06LE11S-20181963

Kommentar

Menschenhandel und Menschenbesitz hatten in der westeuropäischen Mediävistik lange Zeit nur eine marginale Rolle gespielt, da sich diese Phänomene nur schlecht mit dem überkommenen Bild des Mittelalters als christlichem Abendland und der Renaissance als dem Wegbereiter der Moderne vertrugen. In jüngerer Zeit aber erlebt die vormoderne Servilitätsforschung einen großen Aufschwung. In dem Seminar soll auf die fließenden Grenzen der Sklaverei zu anderen Servilitätsformen geachtet werden und über die Analyse der Semantiken und Praktiken der Sklaverei diese nicht als feste Institution, sondern als kontextabhängige soziale Relation in ihren unterschiedlichen Lebenswelten erfasst werden. Ins Blickfeld gerät damit das Nebeneinan der von unfreien Leibeigenen und Plantagensklaven auf dem Land oder von angestellten Mägden und Sklavinnen in städtischen Haushalten oder aber das Ineinandergreifen von Gefangenschaft und Beutesklaverei zur See. Besonderes Augenmerk soll auf die Handlungsräume und Agency von Versklavten gerichtet werden, die durch Lösegeldzahlungen und Freikauf, Freilassung, Konversion, höfische Karrieren, Konkubinat oder spezifische Dienstleistungen ihre rechtliche und soziale Stellung verändern konnten. Im Zentrum stehen Fallstudien zu mediterranen Formen von Sklaverei, in denen normative Texte, Verwaltungsschriftgut, Selbstzeugnisse oder auch bildliche Quellen und Artefakte ausgewertet worden sind.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 1. April 2019.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache zwischen dem 4. Februar 2019 und dem 11. April 2019.

Literatur

Epstein, Steven A.: Speaking of Slavery. Color, Ethnicity, and Human Bondage in Italy. Ithaca NY 2001; Hanß,Stefan / Schiel, Juliane (Hgg.): Mediterranean Slavery Revisited 500-1800. Zürich 2014, Einleitung; Amitai,Reuven / Cluse, Christoph (Hgg.): Slavery and Slave Trade in the Eastern Mediterranean (c. 1000-1500). Turnhout 2018.


Proseminare

Geschlechterverhältnisse in Mittelalter und Früher Neuzeit

Dozierende Dr. Pia Eckhart
Uhrzeit Dienstag 09:00-12:00 Uhr c.t.
Raum HS 4429, KG IV
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-2018199
Kommentar

Geschlechtergeschichte untersucht die Beziehungen zwischen den Geschlechtern „in allen denkbaren historischen Gesellschaften, ‚geschlechtlich markierte‘ Herrschaftsverhältnisse und Hierarchien in jeder Epoche, an jedem denkbaren historischem Ort, in jedem historischen (Teil-)Gebiet“ (Opitz-Belakhal, S. 11). Dabei werden Geschlechteridentitäten als Konstrukte untersucht, die in einem bestimmten kulturellen Kontext die Sozialbeziehungen regeln. Das Proseminar nimmt die Geschlechterverhältnisse vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit in den Blick, um die Wahrnehmung und Konstruktion ‚natürlicher‘ Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber auch verschiedene geschlechtlich konnotierte Rollen, die Männer und Frauen einnahmen, zu untersuchen und verbreitete Annahmen über vormoderne Gesellschaften, z. B. die Misogynie des Mittelalters, zu hinterfragen. 

Lektüresprachen sind dt. und engl. Im Proseminar sind verschiedene schriftliche Studienleistungen zu erbringen sowie die Proseminarklausur erfolgreich abzulegen. Klausurtermin ist voraussichtlich der 29. Januar 2019. 

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 29.03.2019. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i. d. R. vor dem 29.03.2019.

Literatur Opitz, Claudia (2010): Geschlechtergeschichte (=Historische Einführungen 8), Frankfurt am Main; Nolte, Cordula (2011): Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters (=Geschichte Kompakt), Darmstadt.


Die Eidgenossenschaft 1291-1648

Dozierender Dr. Marco Tomaszewski
Uhrzeit Dienstag 14:00-17:00 Uhr c.t.
Raum Raum 2, Peterhof
Veranstaltungs-Nummer 06LE11S-20181913 
Kommentar

Der Bundesbrief der drei Orte Uri, Schwyz und Underwalden aus dem Jahr 1291 gilt in der öffentlichen Wahrnehmung und in politischen Debatten noch immer als Gründungsurkunde der Schweiz. Die Forschung bestreitet jedoch, dass in diesem frühen Bündnis bereits die spätere Eidgenossenschaft angelegt war und geht stattdessen von einer allmählichen Entstehung aus. Die Kontinuität zum modernen Nationalstaat Schweiz wird dabei ebenfalls in Frage gestellt. Diese Entstehung der vormodernen Eidgenossenschaft und ihre Struktur sind Thema des Proseminars. Dabei werden an diesem Beispiel auch grundlegende Aspekte spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Politik und Gesellschaft behandelt. Außerdem geht es auch darum, einem vormodernen eidgenössischen Bewusstsein auf die Spur zu kommen und moderne nationale Narrative zu dekonstruieren. Als grobe zeitliche Eingrenzung dienen die vermeintliche Entstehung 1291 und die „Unabhängigkeit“ im Westfälischen Frieden 1648.

Zu erbringende Prüfungsleistung: Hausarbeit 
Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 18.03.2019.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache zwischen dem 04.02.2019 und 11.04.2019.

Literatur Marchal, Guy P.: Schweizer Gebrauchsgeschichte. Geschichtsbilder, Mythenbildung und nationale Identität, Basel 2006.; Sablonier, Roger: Gründungszeit ohne Eidgenossen. Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300, Baden 2008.; Wiget, Josef (Hg.): Die Entstehung der Schweiz. Vom Bundesbrief 1291 zur nationalen Geschichtskultur des 20. Jahrhunderts, Schwyz 1999.


Kolloquien

Prof. Dr. Birgit Studt

  • Oberseminar
    Veranstaltungsnummer: 06LE11OS-2018193
    In der Veranstaltung werden laufende und kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben vorgestellt sowie neuere methodische Ansätze, aktuelle Kontroversen oder zentrale Neuerscheinungen zur historischen Mediävistik diskutiert. Es richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Examenskandidaten/innen und Doktoranden/innen. Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung am 14.+15.12.2018 im Übungsraum 2 / KG IV statt.  
     
  • Kolloquium für Examenskandidat*innen
    Veranstaltungsnummer: 06LE11K-2018197 

    Das Kolloquium wendet sich an Examenskandidaten/innen und fortgeschrittene Studierende. Es dient der Vorbereitung auf das Examen (Klausur, mündliches Staatsexamen). Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt. 

    Für die mündliche Staatsexamensprüfung im Frühjahr 2019 können Sie sich bis zum 30. September 2018 vormerken, indem Sie sich in eine Liste eintragen, die im Sekretariat ausliegt. In der Liste geben Sie an, von wem Sie bevorzugt geprüft werden wollen. In der ersten Oktoberwoche melden wir uns bei Ihnen, damit Sie noch Zeit haben, Ihr Prüfungsthema abzustimmen und dies beim Landeslehrerprüfungsamt anzumelden. Alle Kandidat_innen werden dann schriftlich/per Mail zu einer Vorbesprechung für das Kolloquium eingeladen. Die Vorbesprechung findet am 15.10.2018 von 15:15 Uhr bis 16:00 Uhr im HS 4429 / KG IV statt. 
    Das Examenskolloquium ist am Fr., 01.02.2019 von 09:00 bis 13:00 Uhr im ÜR2 / KG IV.   


Ringvorlesung

Prof. Dr. Birgit Studt und Dr. Pia Eckhart

  • Rassismus in der Vormoderne?
    Die interdisziplinäre Ringvorlesung Mittelalter- und Renaissanceforschungen des Mittelalterzentrums der Universität Freiburg findet an folgenden Terminen jeweils Mittwochs von 18-20 Uhr c.t.  im HS 1199, KG I statt.

    Infos zu den Ringvorlesungen: siehe MAZ-Internetseite, Abstract (pdf), Flyer (pdf)

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